Eisenbahn in Franken und Thüringen |
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Cargonaut, deine Ausführungen mögen zwar so stimmen. ABER:
- verschlossene Türen: Wie gesagt; Früher gabs Ersatz oder es wurde SOFORT !!! repariert
- nicht alle Reisende sind BILD-Leser oder haben andere Eigenschaften, die du genannt hast und können einige Dinge trotzdem nicht verstehen
- es ist unfair, alle Reisende anzulügen und mit Ausreden zu kommen, die teilweise an Lächerlichkeit kaum zu überbieten sind ( zB Überlastung auf einer Strecke wie die KBS 820 )
Des Weiteren hast du den Sinn meines Postings nicht begriffen: Die Fehler der modernen DB gab es früher schlicht und einfach nicht. Das Argument, dass der Takt gering war oder viele Nebenstrecken stillgelegt wurden, zieht da nur geringfügig. Ich habe darüber meine Facharbeit geschrieben über die Geschichte der Deutschen Bahn - ich weiß sehr wohl einige Dinge, die du mir hier vorwirfst, nicht zu wissen.
Dennoch war es zu Bundesbahnzeiten besser, da die Bahn nicht an Arbeitskräften gespart hatte und fast jeder Bahnhof noch besetzt war.
Viele, wenn nicht ALLE Probleme der DB sind doch auf fehlende Arbeitskräfte zurückzuführen? Früher hatte man eben mit allem gerechnet: Da waren verschiedene Arbeiter da, die zB sofort eine eingefrorene Weiche freischaufelten, defekte Wagen wurden einfach ausgetauscht, weil ja noch genügend Ersatz da war usw.
Alles Sachen, die die DB heutzutage einspart. Auf Kosten von Qualität und manchmal leider auch der Sicherheit. Auch wenn du den Vergleich mit Eschede lächerlich findest: Wer hat denn den ICE trotz bekannten Fehlers dennoch auf die Reise geschickt? Aber muss man ja, wenn der Ersatz fehlt.
Deswegen, bei allen Nachteilen was vllt früher waren, war die Bahn früher besser, weil die Vorteile überwiegen. Und nochmal: Ich meine nichtmal die Dampflokzeit, sondern die Zeit, bevor man mit dem verkehrsrot ankam. Damit gings doch eigentlich los...
Zitat von Cargonaut
Warum nicht, statistisch vollkommen in Ordnung. Ein Zug kommt eher, also muß das auch als "minus" in die Statistik mit eingehen.
Es geht nicht darum, alle Verspätungsminuten zusammenzurechnen, sondern um die Anzahl der pünktlichen Züge.
Beispiel: Wir gehen von 2 Zügen aus, davon hat einer 5 Minuten Verspätung, der andere ist 5 Minuten zu früh. Statistisch korrekt wäre hier von einer Pünktlichkeitsquote von 50 % zu sprechen. Deiner Definition nach jedoch müsste man von 100 % Pünktlichkeit sprechen. Fakt wäre aber, dass der eine Zug zu spät war und der wird nicht pünktlich, wenn man einen anderen, unabhängigen Zug nimmt.
Wenn sich bei dir Fahrgäste beschweren, dass dein Zug 10 Minuten zu spät ist, argumentierst du dann damit, dass z.B. 3 ICEs aus München in Nürnberg 3 Minuten zu früh ankommen und so dein Zug in Wirklichkeit ja gar nicht verspätet sei?
Zitat von Pendolino
Cargonaut, deine Ausführungen mögen zwar so stimmen. ABER:
- verschlossene Türen: Wie gesagt; Früher gabs Ersatz oder es wurde SOFORT !!! repariert
Ja, weil da genug Ersatzmaterial vorgehalten werden konnte, weil Geld keine Rolle spielte, weil die DB zum Wohle der Allgemeinheit durch die Gegend schipperte.
die jetzige Bahn ist ein gewinnorientiertes Unternehmen. Da kann man sich sowas nicht mehr leisten. Die Bahn fährt um Geld zu verdienen und nicht dem Allgemeinwohl zu liebe. Die Zeiten sind vorbei, dank all den leuten, die eine Bahnreform haben wollten, weil da ja alles so viel besser wird. Was glaubst Du denn, woher die DB die ganzen Schulden hatte?!
Zitat von Pendolino
- nicht alle Reisende sind BILD-Leser oder haben andere Eigenschaften, die du genannt hast und können einige Dinge trotzdem nicht verstehen
Dann sollen diese Reisende, so sie die Möglichkeit haben, fachpersonal fragen und nicht wie hier im Forum wild durch die Gegend spekullieren.
Ja und die Reisenden dürfen die komplette Bahn über einen Kamm scheren, nur umgedreht ist das natürlich nicht richtig.
Und ich sage Dir, daß die Mehrzahl der Reisenden keine Ahnung von der Bahn hat, egal ob sie BLÖD lesen oder nicht. Ist ja auch völlig normal. Nur mache mal eine Umfrage unter der Bevölkerung und frage, wem es zu verdanken hat, daß zum Beispiel auf vielen Nebenbahnen, wo vor der Ausschreibung grottige Verbindungen waren und nach der ausschreibung mit Übernahme eines privaten Anbieter auf einmal viel bessere Verbindungen angeboten werden. Und ich verwette meinen Allerwertesten, daß 95% der Befragten antworten, daß das der Verdienst des privaten Anbieters sei. Und da sage ich Dir, daß dann genau 95% der Bevölkerung auf dem Holzweg sind. du brauchst doch nur diverse Eisenbahnforen verfolgen. Selbst die Teilnehmer haben doch mit unter nichtmal den Durchblick festzustellen, wem das bessere Angebot wirklich zu verdanken ist und das der Private damit gar nichts zu tun hat.
Zitat von Pendolino
- es ist unfair, alle Reisende anzulügen und mit Ausreden zu kommen, die teilweise an Lächerlichkeit kaum zu überbieten sind ( zB Überlastung auf einer Strecke wie die KBS 820 )
Was meinst du, was ich für eine Legende hätte manchmal erzählen müssen, wenn ich die wahren Gründe genau detailliert erwähnt hätte, warum etwas nicht geht, warum es später wird oder sonst was. Da wäre in der zwischenzeit meine eigentliche Arbeit liegengeblieben und hätte auf Grund dessen noch mehr Verspätung gemacht. wie macht man es denn dem reisenden dann Recht? Viele Reisende sind doch mit einfachsten Informationen schon vollkommen überfordert. Ich hatte mal eine Störung am Steuerwagen, der aber nur von der Lok aus behoben werden konnte. Wenn ich da jedem Reisenden genau erklärt hätte, was da kaputt ist, hätte ich für den Weg nach hinten länger gebraucht, als für die Störungsbehebung ansich. Und ja, die KBNS820 ist hoffnungslos überlastet. Das ist keine Lüge, sondern eine Tatsache.
Zitat von Pendolino
Des Weiteren hast du den Sinn meines Postings nicht begriffen: Die Fehler der modernen DB gab es früher schlicht und einfach nicht.
Weil die Bahn früher zum Allgemeinwohl da war. Ist sie aber doch heute nicht mehr. Komm doch mal von alten zeiten weg. Die Bahn muß Gewinn erwirtschaften. Das will die Politik, das will der Besitzer und was meinst Du was für ein geschrei wäre, wenn die Bahn noch mehr Zuschüsse bekommen würde, als sie es ohnehin schon bekommt. Und weil die Bahn in ihre Geschäftsbereiche auseinanderdividiert wurde und weil ein pseudowettbewerb im Nahverkehr geschaffen wurde, der nur eines im Sinn hat, Löhne zu drücken und Kosten zu sparen.
Zitat von Pendolino
Das Argument, dass der Takt gering war oder viele Nebenstrecken stillgelegt wurden, zieht da nur geringfügig.
Warum? Es sollten sogar solche strecken wie Kulmbach-Hof dicht gemacht werden! das solltest Du doch eigentlich wissen, wenn Du darüber deine facharbeit geschrieben hast. Auf das Dampflokverbot gehst du gar nicht mehr ein, der ach so heiligen Deutschen Bundesbahn.
Zitat von Pendolino
Dennoch war es zu Bundesbahnzeiten besser, da die Bahn nicht an Arbeitskräften gespart hatte und fast jeder Bahnhof noch besetzt war.
Ja, nochmal zum mitmeißeln, weil damals die Bahn zum Allgemeinwohl da war und keinen Gewinn erwirtschaften mußte. Es urden Millionen reingebuttert. Es sollte nur noch das Kernnetz stehen bleiben und die Nebenbahnen verschwinden.
Zitat von Pendolino
Viele, wenn nicht ALLE Probleme der DB sind doch auf fehlende Arbeitskräfte zurückzuführen?
Als Frage laß ich das gelten, wenn das ne Feststellung war, muß ich Dir leider Ahnungslosigkeit unterstellen.
Zitat von Pendolino
Alles Sachen, die die DB heutzutage einspart. Auf Kosten von Qualität und manchmal leider auch der Sicherheit. Auch wenn du den Vergleich mit Eschede lächerlich findest: Wer hat denn den ICE trotz bekannten Fehlers dennoch auf die Reise geschickt? Aber muss man ja, wenn der Ersatz fehlt.
Wer muß das? Ich melde jedes Fahrzeug als nichteinsatzfähig, wo mich die Vorschrift dazu zwingt und nehme kein Fahrzeug vom Hof, wo die Vorschrift mir das verbietet. Und ich habe noch keinerlei arbeitsrechtliche Konsequenzen zu spüren bekommen in meinen 16 Dienstjahren nach der Lehre.
Zitat von Pendolino
Deswegen, bei allen Nachteilen was vllt früher waren, war die Bahn früher besser, weil die Vorteile überwiegen. Und nochmal: Ich meine nichtmal die Dampflokzeit, sondern die Zeit, bevor man mit dem verkehrsrot ankam. Damit gings doch eigentlich los...
welch ein Argument... für jemanden der da seine Facharbeit drüber geschrieben hat.
Aus welcher Position kennst Du die Eisenbahn? Wo konntest Du praktische Erfahrungen (außer Publikationen, Bücher etc.) über das System Eisenbahn sammeln? Praktika, Lehren?
MfG
Zitat von mhvg220
Wenn sich bei dir Fahrgäste beschweren, dass dein Zug 10 Minuten zu spät ist, argumentierst du dann damit, dass z.B. 3 ICEs aus München in Nürnberg 3 Minuten zu früh ankommen und so dein Zug in Wirklichkeit ja gar nicht verspätet sei?
Nein, aber ich führe auch keine Statistiken. Genau aus dem Grund finde ich Statistiken vollkommen uninteressant und unwichtig, weil geiche Zahlen immer in verschiedene Richtungen interpretiert werden können und ich bei 99% der mir vorgeführten Statistiken in Presse, Funk und Fernsehen nur die nackten Zahlen serviert bekomme und in den seltensten Fällen Berechnungshintergründe erfahre oder dargestellt bekomme. Deswegen gebe ich NICHTS auf Statistiken und traue auch keiner Statistik, genau wie der DickeHherr mit der Zigarre.
Wie würdest Du denn überpünktlich kommende Züge, bei der Reisende unter Umständen sogar einen Anschluß eher bekommen würden in die Statistik einfließen lassen?
MfG
Also die A73 bringt mich seit Jahren schnell, püntklich und ohne einen einzigen, größeren Stau zu meiner Arbeit! Nur mal so am Rande gesagt.
Jedoch bin ich z.B. manchmal auf die S-Bahn angewiesen. Dafür muss ich dann extra MEHR Zeit einplanen, weil ich mich auf das Verkehrsmittel BAHN einfach nicht mehr verlassen kann, gerade was hier die S-Bahn betrifft! Ein paar Minuten Verspätung sind bei jeder Fahrt drinn und fast JEDE S-Bahn bleibt in der Kurve vor Fürth Hbf stehen um auf den Gegenzug zu warten... Seit die S-Bahn auf der 820 verkehrt, fallen reihenweise die Züge aus! Sowas gabs vorher sehr sehr selten! Und wenn du dann am Bahnsteig stehst, diese neuen dynamischen Anzeigen nur ... anzeigen und nichtmal eine Ansage kommt, dass die S-Bahn ausfällt, dann hast du als Kunde echt die Schnauze voll und hast nur noch Wut auf die Bahn!
Die Bahn hat nunmal ein schlechts Image, jeder schimpft über die Bahn! Und so schnell wird das auch nicht besser.
Zitat von Regnitztaler
Also die A73 bringt mich seit Jahren schnell, püntklich und ohne einen einzigen, größeren Stau zu meiner Arbeit! Nur mal so am Rande gesagt.
Also im Juli/August war ich mehrfach auf der A73 unterwegs und entweder in meiner oder in der Gegenrichtung war immer Stau, der mich persönlich pro Richtung 15min gekostet hat, sozusagen 15min Verspätung.
Zitat von Regnitztaler
Jedoch bin ich z.B. manchmal auf die S-Bahn angewiesen.
Na aber eigenes Auto kaufen, dann bist nicht mehr auf die Bahn angewiesen. Oder zu teuer?
Zitat von Regnitztaler
Dafür muss ich dann extra MEHR Zeit einplanen, weil ich mich auf das Verkehrsmittel BAHN einfach nicht mehr verlassen kann, gerade was hier die S-Bahn betrifft!
Für Reisen Zeitgenau zu einem Termin bin ich noch nie mit dem letzt möglichen Zug gefahren. Das hat man mir so beigebracht und das noch zu Zeiten der hoch gelobten Zeit, als "DR" noch an den Bghw-Wagen außen dran stand.
Zitat von Regnitztaler
Ein paar Minuten Verspätung sind bei jeder Fahrt drinn und fast JEDE S-Bahn bleibt in der Kurve vor Fürth Hbf stehen um auf den Gegenzug zu warten...8/quote]
Das liegt an der fehlenden Infrasturktur, weil man eben auf Teufel komm raus billig bauen wollte (ja die lieben studierten Controller) und sich so der Bau verzögerte bzw teilweise Baufirmen zwischendurch sogar pleite gegangen sind (siehe Anwanden). außerdem wäre es doch mal an der Zeit, daß sich die Kommunen nunn endlich einig werden, wo sie die neue S-Bahn-Linie hinhaben wollen.
[quote="Regnitztaler"]
Seit die S-Bahn auf der 820 verkehrt, fallen reihenweise die Züge aus! Sowas gabs vorher sehr sehr selten!
Ja, weil man auf Teufel komm raus mit dem alten Bx-Schrott aus Düsseldorf und wo es nicht überall herkam (in zum Teil bemittleidenswertem Zustand) die S-Bahn durchziehen mußte, weil die Personalplanungen schon auf unbesetzte Züge ausgelegt waren und somit für Bn-Garnituren einfach die Zf fehlen würden.
Zitat von Regnitztaler
Und wenn du dann am Bahnsteig stehst, diese neuen dynamischen Anzeigen nur ... anzeigen und nichtmal eine Ansage kommt, dass die S-Bahn ausfällt, dann hast du als Kunde echt die Schnauze voll und hast nur noch Wut auf die Bahn!
Ja, die Laufschriften sind der letzte Schrei, hochmodern aber völlig am Kunden vorbei konzipiert. Deswegen aber eine Verallgemeinerung und generelle Wut auf alle Bereiche und Mitarbeiter der Bahn zu haben, zeugt von einem nahen Tellerrand.
Zitat von Regnitztaler
Die Bahn hat nunmal ein schlechts Image, jeder schimpft über die Bahn! Und so schnell wird das auch nicht besser.
Gründe dafür sind nicht nur die schlechte Qualität. Und schimpfen tun viel, auch wenn sie davon gar keine Ahnung haben. Dauernörgler haben wir genug in diesem Land
Generell wird eine Sache zuerst immer bemängelt, aber sollte mal eine Sache gut laufen, dann wird im seltensten Fall ein Lob ausgesprochen...
Das Nörgeln ist halt typisch Deutsch...
Und wenn ich über die Bahn schimpfe, dann habe ich eher Wut auf den Gesamtkonzern, der mit seiner Sparpolitik eben zugrunde geganngen ist.
Mir tun halt immer die Mitarbeiter an der Front leid, weil ich weiß dass die überhaupt nichts dafür können...
Hat das jemals einer behauptet, dass die Mitarbeiter etwas dafür können? Fakt ist, dass Cargonaut hier es auf den Punkt bringt, worauf ich auch am Ende meiner Facharbeit hinausgekommen bin:
Seit der Umwandlung in eine gewinnorientierte Aktiengesellschaft gerät die Bahn immer mehr unter Kritik und verursacht oft nur noch Ärger bei den Reisenden.
Ihr Mitarbeiter könnt da rein gar nichts dafür, aber eben die, die die DB dazu gemacht haben! Und wenn du 16 Jahre im Dienst bist, Cargonaut, müsstest du wohl wissen, dass am Anfang wohl vieles besser war als heute. Wenn du da andrer Meinung bist, würde mich das wundern.
Ach ja, und: Gab es früher überhaupt Streiks bei der Bahn? Also ich habe nichts gelesen ... ( Ernste Frage! )
Aber wie viele Lokführer oder allgemein Angestellte beschweren sich denn bereits hinten rum ( in den Medien, Gesicht verborgen, Namen geändert ) über die Zustände bei der Bahn! Die müssen ja wohl ihre Gründe haben!
Und was die Entwicklung des Fuhrparks betrifft: Das, was den Fahrgästen heute als erste Klasse verkauft wird, war früher zweite Klasse! Diese schönen ozeanblau-beigen Eilzugwagen vom Schnellzug Coburg-München mit ihren schönen 6er Abteilen, Vorhängen, ausziehbare und weiche, bequeme Sitze in Leder ... Ja, ehemals zweite Klasse für 25 Mark mit dem SWE Ticket ...
Und heute: Züge, an denen dauernd irgendetwas anderes kaputt ist. Zum Beispiel das Beispiel der "Weiterentwicklung" eines 610 zu einem 612 im Hauptpunkt Neigetechnik.
Die wahren "Opfer" sind natürlich immer die Mitarbeiter, obwohl die ja, wie du richtig geschrieben hast, nur als Anlaufziel von Kritik herhalten müssen und dafür rein gar nichts können, aber eben ihr Arbeitsgeber! Deswegen verstehe ich es nicht, warum man dann aber auch immer versucht, alles gut zu reden. Die Umwandlung in eine gewinnorientierte AG schadet nicht zuletzt euch selber, oder wie seht ihr das?
Zitat von Pendolino
Und wenn du 16 Jahre im Dienst bist, Cargonaut, müsstest du wohl wissen, dass am Anfang wohl vieles besser war als heute.
Vieles, aber bei weitem nicht alles, wie es hier immer rüber kommt. es gibt eine Menge Beispiele, daß zu DB-Zeiten auch mehr als genug im Argen lag, Reisezeiten jenseits von gut und Böse, letzte Verbindungen abens 19Uhr aufs Dorf usw. das alles wird komischerweise immer radikal ausgeblendet.
Zitat von Pendolino
Ach ja, und: Gab es früher überhaupt Streiks bei der Bahn? Also ich habe nichts gelesen ... ( Ernste Frage! )
... ernste Antwort, bei der DB waren so ziemlich alle verbeamtet und die dürfen per Gestz gar nicht streiken. Und in der DDR hat man ja gesehen, was passiert, als um den 17.Juni 1953 ernsthaft gestreikt wurde.
Zitat von Pendolino
Aber wie viele Lokführer oder allgemein Angestellte beschweren sich denn bereits hinten rum ( in den Medien, Gesicht verborgen, Namen geändert ) über die Zustände bei der Bahn! Die müssen ja wohl ihre Gründe haben!
Alles richtig, aber Du blendest komplett aus, daß viel von dem negativen Image einfach damit zusammenhängt, daß zu Zeiten des Sommerloches es einfach modern ist, die Bahn zu greifen und auszuschlachten. Auch jenseits des Sommerloches werden über die Bahn derart dumme Berichte verfaßt mit Interviews von Reisenden an Bahnsteigen, die vor laufender Kamera so ziemlich alles bestätigen und bejaen würden...
Zitat von Pendolino
Und heute: Züge, an denen dauernd irgendetwas anderes kaputt ist. Zum Beispiel das Beispiel der "Weiterentwicklung" eines 610 zu einem 612 im Hauptpunkt Neigetechnik.
Und da kann die DB dafür, daß deutsche Inschenöre zu blöd sind, einen Werkstoff zu entwickeln, der die Kräfte aushält oder ein Inschenör, der den Arsch in der Hose hat zu sagen, Leute, das Fahrzeug, was ihr hier bestellt habt, geht so nicht.
Zitat von Pendolino
Deswegen verstehe ich es nicht, warum man dann aber auch immer versucht, alles gut zu reden. ?
Nicht gut reden, sondern einfach mal von der fachlichen seite betrachten, die ganz andere Argumente aufwürft, die ein Reisender nicht sieht und nicht wissen kann. Wird aber von fachkundigem Personal versucht die Sache aufzuklären, heißt es gleich wieder: "...warum man dann aber auch immer versucht, alles gut zu reden."
MfG
Zitat von Pendolino
Und heute: Züge, an denen dauernd irgendetwas anderes kaputt ist.
Ach so, aber dann auf die alten Züge bestehen... Sorry, aber das ist ein Widerspruch in sich. Bei Sonderfahrten mögen die alten Sachen laufen. Der Unterschied ist jedoch, dass die Sachen dann gerade ma für eine Fahrt hergenommen werden, und nicht wie bei der DB non-stop im Einsatz sind. Deshalb müssen auch neue Fahrzeuge her, die Zeitgerecht sind.
Gruß
Wer redet hier jetzt von Sonderfahrten? Auch dieses alte Material war sicher einmal im Planverkehr. Da es natürlich in großer Menge verfügbar war, kam nicht alles "non-stop" zum Einsatz. Somit konnte man in Ruhe reparieren, weil man dann einfach kurzfristig rangierte und defektes Material ersetzte und bei großem Andrang sogar Wagen anhängte.
Aber wenn heute ein Zug in Bamberg defekt gehen würde, hieße das: Alles aussteigen, das wars ( wenns blöderweise das Triebfahrzeug ist ) oder man klebt einfach haufenweise gelbe Schilder an die Türen. Das ging sogar mal so weit, dass bei einer RB aus Saalfeld doch tatsächlich ein ganzer Wagen defekt war, wo doch eh schon nur 3 Wagen den Pendelverkehr fuhren. Also 2 Wagen anstatt ehemals 5 ( vor S Bahn Umstellung ). Wunderbares Erlebnis für alle Reisenden!
Das mit den Wagen, da geb ich dir recht. Aber schau es dir doch mal an... Allein vergangenes Jahr wurden in Nürnberg rund 200 n-Wagen ausgemustert, weil Fristen abgelaufen waren (inkl. Verlängerung), der Wagen komplett durchgerostet war oder sonstwas... Willst du in sowas fahren? Ich möchte es nicht!
Das Problem für die Knappheit ist halt nun einmal, dass Bombardier seine 442 einfach nicht "losbekommt"...
Wären die 442 dann jedoch da, gibt es bestimmt wieder einen Grund, an den Du und die Fahrgäste was auszusetzen haben!
Du kannst dich gerne mal auf www.nahverkehr-franken.de umschauen, wie viele n-Wagen letztes Jahr z-gestellt wurden.
Gruß
Zitat von Pendolino
Auch dieses alte Material war sicher einmal im Planverkehr.
Frag mal in den Werkstätten nach, mit welchem Aufwand das alte Material unterhalten wurde und wie die Bn-Wagen zum schluß durch die gegend gefahren sind, besonders die Steuerwagen.
Zitat von Sebastian
Das mit den Wagen, da geb ich dir recht. Aber schau es dir doch mal an... Allein vergangenes Jahr wurden in Nürnberg rund 200 n-Wagen ausgemustert, weil Fristen abgelaufen waren (inkl. Verlängerung), der Wagen komplett durchgerostet war oder sonstwas... Willst du in sowas fahren? Ich möchte es nicht!
Und mit Hinblick auf die Auslieferung des 442 würden sich HU's für ein Betriebsjahr nicht rechnen.
MfG
Dann baut man eben wieder 200 neue n-Wagen und es gäbe wieder genug Ersatz. Sind die Sitze vom 442 genauso Standart-unbequem? Weil in den n-Wagen konnte man noch bequem weich sitzen
Wenn nicht, dann ist das wieder ein Grund, was an ihm auszusetzen, ja ^^
Alleine daran, wie lange sich die n-Wagen im Betrieb bewähren, zeigt sich, was das für gute Wagen waren/sind. Also einfach wieder mehr davon bauen...
RE: S-Bahnen in Nürnberg
in Bahnbilder aus Franken 10.09.2011 14:52von NahverkehrFan (gelöscht)
Für die heutigen Ansprüche der Fahrgäste brauchst du dann aber auch wieder so einen Schnickschnack wie Klimaanlagen und Co.! Und schon hast du wieder mehr was kaputt gehen kann und siehe da: Die Zuverlässigkeit ist dahin...
Eine ernste Frage: Warum brät sich die DB bei den Fahrzeugen so oft eine Extrawurst, meistens von Bombardier? Statt ET 422 hätte man auch Flirts in der S-Bahn Variante bestellen können und statt Talent 2 wären je nach Einsatzgebiet Flirts oder KISS eine gute Alternative gewesen. Diese Fahrzeuge hatten deutlich weniger Zulassungsprobleme. Sie sind teurer, aber dafür wird nicht an den Sitzen und an der Toilette gespart (ET 422).
Zitat von Pendolino
Dann baut man eben wieder 200 neue n-Wagen und es gäbe wieder genug Ersatz.
Und dann verlierst du die Ausschreibung, weil nämlich Niederflurfahrzeuge bzw fahrzeuge mit ebenerdigem Einstieg gefragt waren. Siehst Du nun, wie komplex das Thema ist und das es nicht so einfach ist, wie Du Dir das hier vorstellst??
Zitat von Pendolino
Alleine daran, wie lange sich die n-Wagen im Betrieb bewähren, zeigt sich, was das für gute Wagen waren/sind. Also einfach wieder mehr davon bauen...
ja, so langsam komme ich zu dem Schluß, daß auch Du zu diesen von mir viel weiter oben erwähnten Reisenden zählst. Wenig Ahnung von den komplexen Sachen, davon aber ganz viel. Wie oben schon erwähnt hat es nämlich seine Gründe, warum n-Wagen nicht mehr verwendet werden können.
@mhvg220 na wenn du das nicht durchschauen kannst in der heutigen Gesellschaft. Man will alles von einem Hersteller haben. Und der rest ist geld, was so über den Tisch geht, damit man da bestellt und nicht wo anders oder was hast du gedacht?! So läuft es überall, Vetternwirtschaft und was man dem alles noch für Namen geben kann.
MfG
Ich verstehe das dann so: Solange noch genügend n-Wagen fahren, werden die Bahnsteige nördlich von Bamberg nicht erneuert, weil man dann ja auch hier neue Fahrzeuge bräuchte.
Vorrang hat das große Nürnberg mit seiner S Bahn und ihrem VGN.
Dass Gemeinden jenseits von Bamberg von der ach so tollen Nürnberger S Bahn in keinster Weise profitieren, scheint allen südlich von Bamberg egal zu sein! Grandiose Planung ...
wie weit sollen wir denn die S-Bahn verlängern? S-Bahn sind Einrichtungen des Ballungsraumes und da finde ich Bamberg als Grenze ganz ok. Vorrang haben nunmal immer die Ballungszentren, denn da wohnen die meisten Leute. wem das stört, der darf gerne von seinem ruhigen Landsitz mit anderweitigen Vorteilen in die große Metropolregion ziehen. Es steht jedem frei.
Die Bahnsteigerneuerung nördlich vom Bamberg hat nichts mit den n-Wagen zu tun, sondern wohl eher mit dem Geld. Bis Dezember 2012, wenn das E-Netz Franken in Betrieb geht, wird es soweit sein, oder wieder Übergangsholzkonstruktionen in Betrieb gehen. Auch südlich von Bamberg sind die Bahnsteige in Eggolsheim, Kersbach und einigen anderen Stationen nur Provisorien, bis die entgültige S-Bahnstrecke (3 oder 4 gleisig) fertig ist.
Wenn Du das alles zahlst, können wir gerne S-Bahnen in jeden Winkel Frankens bauen. In einigen Gegenden sind sogar Anwohner gegen eine S-Bahn (man höre und staune) Bestes Beispiel Fürth-Cadolzburg.
Man kann es eben nicht jedem Recht machen, auch wenn jeder Recht haben will.
Zweifelsohne kommt der S-Bahnausbau Richtung Bamberg aber paar Jährchen zu spät. Aber deutsche Mühlen mahlen nunmal langsam und deutsche Bürger klagen gegen jeden und alles.
MfG
Zitat von Cargonaut
@mhvg220 na wenn du das nicht durchschauen kannst in der heutigen Gesellschaft. Man will alles von einem Hersteller haben. Und der rest ist geld, was so über den Tisch geht, damit man da bestellt und nicht wo anders oder was hast du gedacht?! So läuft es überall, Vetternwirtschaft und was man dem alles noch für Namen geben kann.
Das kann gut sein. Außer Dostos würde, wenn es nach mir ginge, bei Bombardier gar nichts bestellt werden.
Zitat von Cargonaut
Und dann verlierst du die Ausschreibung, weil nämlich Niederflurfahrzeuge bzw fahrzeuge mit ebenerdigem Einstieg gefragt waren.
Es gibt aber auch eine Ausnahme: Auf der Strecke Bullay - Traben-Trarbach fuhr eine Zeit lang trans regio mit RS 1, heute fährt dort die DB, weil sie mit den 628.4 ein günstigeres Angebot vorlegen konnte.
In Kundenumfragen zeigt sich, dass auch die DB vom Wettbewerb profitiert, dort sind die Kunden zufriedener. Auf der Haard-Achse fahren spezielle Dostos (mit Bildschirmen, Klapptischen, ZugCafe und Fußstütze) und Quietschies (etwas weichere Sitze, Armlehnen, mehr Gepäckraum, Bildschirme). Ich bin dort recht zufrieden, solange das Material dort wirklich fährt und keine Schlechtleistungen erbracht werden und das kommt leider öfter mal vor.
Zitat von mhvg220
In Kundenumfragen zeigt sich, dass auch die DB vom Wettbewerb profitiert, dort sind die Kunden zufriedener.
Das mußt mir jetzt mal genau erklären. Warum wurden die Kunden auf Grund des Wettbewerbes zufriedener. Derlei Forderungen der nahverkehrsbesteller hätte man schon viel früher auch ohne jeglichen Wettbewerb einführen können. Der Besitzer der Bahn, nämlich Vater Staat hätte seiner Firma nur die Üistole auf die Brust setzen müssen oder der Bahn einen anderen Stellenwert einräumen. Verbesserte Angebote ohne großen Wettbewerb bringt doch die SBB in der Schweiz auch fertig. Weil eben der Staat dahinter Druck macht. Der Wettbewerb ansich, der drückt nur die Preise für die Nahverkehrsbesteller und letztendlich die Löhne des Eisenbahners, egal bei welcher Firma er fährt.
MfG
Kann man auch so sehen, siehe Billigtöchter S-Bahn Berlin oder DB Regio Rheinland, ehemals DB Regio Heidekrautbahn.
Die Schweiz verfolgt eine ganz andere Bahnphilosophie. Dort gibt es ausreichend Reserven und es werden wirklich sinnvolle Projekte umgesetzt. Beispielsweise schaut man darauf, dass neue ITF-Knoten entstehen, bzw. bestehende nicht verloren gehen.
Prof. Alexander Eisenkopf, ein Regierungsberater, hat gesagt, dass für ihn der größte Skandal die mangelnde Kontrolle der DB seitens des Eigentümers (Bund) sei. Wirtschaftswissenschaftler werfen der DB vor, die Gewinne durch unterlassene Instandhaltung in die Auslandslogistik zu stecken, obwohl das Geschäft nicht profitabel sei.
Zitat von mhvg220
Wirtschaftswissenschaftler werfen der DB vor, die Gewinne durch unterlassene Instandhaltung in die Auslandslogistik zu stecken, obwohl das Geschäft nicht profitabel sei.
Ob das geschäft dort profitabel ist oder nicht, sei mal dahingestellt, aber zuerst sollte man doch seine Hausafgaben im eigenen Land machen, bevor man zum global Player wird. Zumal eventuelle Gewinne im Ausland sicher nicht in das deutsche Schienennetz fließen würden.
MfG
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