Eisenbahn in Franken und Thüringen |
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380kV "Südwestkuppelleitung" Altenfeld - Landesgrenze - Redwitz
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RE: 380kV "Südwestkuppelleitung" Altenfeld - Landesgrenze - Redwitz
in NBS Ebensfeld - Erfurt 21.10.2015 20:03von 219 006 • 1.061 Beiträge
Derzeit werden die bereits vormontierten Masten direkt nördlich der B 89 bei Schalkau Nähe der Grümpentalbrücke gebaut. Es wurden auch Hilfsgerüste zum Schutz der Bundesstraße sowie der Bahnlinie aufgestellt bzw. liegen bereit. Das Grümpental bei Selsendorf ist bereits mit Seilen überspannt.
Warum wurden die Masten eigentlich nicht in einer Linie gebaut sondern immer zick- zack, also seitlich versetzt? Neben einem größeren Grundstücksverbrauch benötigt man doch auch mehr Seile? Dies verstärkt noch den für mich optisch negativen Eindruck der Stromtrasse.
Uwe
RE: 380kV "Südwestkuppelleitung" Altenfeld - Landesgrenze - Redwitz
in NBS Ebensfeld - Erfurt 22.10.2015 18:37von Herzstück • 3.690 Beiträge
Hallo Uwe,
danke für die Berichterstattung.
Einige Aspekte zum Thema Trassenfindung.
- die Gerade ist die kürzeste Verbindung zweier Punkte und ist deshalb anzustreben
- gleichzeitig keine Überspannung sondern größtmögliche Umgehung von Wohnsiedlungen
- wo möglich sollen linienförmige Infrastrukturen gebündelt werden; "Wo es schon laut ist, kann es ruhig noch lauter werden", z.B. BAB A73, VDE8 und SWKL bei Rödental und Dörfles-Esbach
- möglichst große Spannfelder, d.h. Anzahl Maste möglichst gering
- Einpassung der Trasse in das Gelände, d.h. Maste, wenn möglich, nicht auf Geländekanten oder Kuppen führen, z.B. Trassierung zwischen Theuern und Schalkau
- Einhaltung von mindestens 9,5m zwischen Geländeoberkante und größte Durchhängung des Seils in Feldmitte
- Nutzung von Landschaften mit geringer Empfindlichkeit
- Abweichung von der Ideallinie zur Vermeidung des Eingriffs in die Schutzgüter Mensch, Fauna und Landschaftsbild
- Reduzierung der Beeinträchtigung forstwirtschaftlich wertvoller Flächen
- Nutzung vorhandener Waldschneisen
- Maststandorte außerhalb von Deponien; z.B. Kreiserdstoffdeponie Theuern, wo die Trasse zwischen Mast 53 und Mast 56 einen weiten Bogen beschreibt
- Einordnung des UW Schalkau in größtmöglicher Siedlungsentfernung, kleinstmöglicher Eingriff in landwirtschaftliche Flächen und bestmögliche Erreichbarkeit für Trafotransporte
Diese Randbedingungen habe ich den Trassierungsgrundsätzen der Planfeststellungsunterlagen entnommen und machen deutlich, wie anspruchsvoll die Einbettung einer neuen Infrastruktur in bestehende Strukturen ist.
Während zwischen Theuern und Schalkau die Trasse durch den Rödersgrund (und nicht etwa über die Baumleite) trassiert wurde unter Inkaufnahme kurzer Spannfelder, vielen Winkelmasten und umfangreichem Schneisenhieb, dafür aber eine im gesamten Landschaftsbild kaum auffällige Trasse mit "versteckter" Linienführung in Tälern,
führte man zwischen Fornbach und Oberwohlsbach die Trasse auf hohen Masten über Hohe Schwenge und Spitzberg (und nicht durch das westlich verlaufende Fornbachtal), unter Inkaufnahme einer weithin sichtbaren Landschaftsbeeinträchtigung, dafür aber weit gespannte Felder mit gestreckter Linienführung, geringer Mastanzahl, einfacher Tragmaste und Schneisenhieb in nur geringem Maße.
Welche Philosophie ist besser??
Ähnlich verhält es sich mit der Standortwahl für das UW.
Welchen Nutzen habe ich von einem versteckt auf einer Hochfläche im Wald liegenden UW, welches für Schwertransporte gänzlich unzugänglich ist? Die Erreichbarkeit, im Idealfall mit der Eisenbahn, ist genausowichtig, wie eine ebene Fläche, gelegen im direkten Linienverlauf der Trasse.
Herzstück
RE: 380kV "Südwestkuppelleitung" Altenfeld - Landesgrenze - Redwitz
in NBS Ebensfeld - Erfurt 23.10.2015 18:00von 219 006 • 1.061 Beiträge
Danke für deine Ausführungen!
Ich denke, auch die Erreichbarkeit zum Materialtransport bzw. für Kräne zur Errichtung der Maste und zum Seilzug spielt eine Rolle.
Trotzdem sind die versetzten Maststandorte ein erheblicher vor allem optischer Eingriff in die Landschaft. Von Rauenstein bzw. direkt vom Hp Schalkau kann man auf die Stromtrasse entlang des Bleßberg blicken. Man denkt, dort steht irgendwo ein Industrieballungszentrum, zu der mehrere Stromtrassen führen.
Uwe
RE: 380kV "Südwestkuppelleitung" Altenfeld - Landesgrenze - Redwitz
in NBS Ebensfeld - Erfurt 07.11.2015 20:03von Herzstück • 3.690 Beiträge
Hallo,
ehe ich wieder über die aktuellen Geschehnisse vom Trassenbau berichte, möchte ich eine PM voranstellen, die die möglichen zukünftigen Entwicklungen im Netzneubau in unserer Region erahnen lässt.
Zitat
Neue Masten im Netzentwicklungsplan
Der Druck aus Thüringen und Bayern hat gewirkt: Die geplante Stromtrasse von Schalkau nach Grafenrheinfeld ist vom Tisch. Dafür droht ab Schalkau ein Neubau direkt neben der Trasse, die gerade erst entsteht.
Von Jolf Schneider
Suhl - Noch im letzten Juni hatte Frank Golletz, technischer Geschäftsführer des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz Transmission GmbH, die Weitsicht der Thüringer Verwaltung gelobt. Diese hatte dem Unternehmen bei der Genehmigung des zweiten Bauabschnitts der Höchstspannungsleitung über den Thüringer Wald die Auflage gemacht, die Strommasten gleich für vier Leitungssysteme vorzusehen. 50 Hertz wollte eigentlich nur zwei Strippen von Erfurt nach Bayern ziehen. Doch schon lange meldet das Unternehmen einen gestiegen Übertragungsbedarf in Richtung Bayern an. Zum Beispiel, um die Lücke auszugleichen, die seit der Abschaltung des KKW Grafenrheinfeld in der bayerischen Stromversorgung entstanden ist. P44 hieß das Vorhaben, dass 50 Hertz in den vergangenen Jahren erfoglos in den Netzentwicklungsplan eingebracht hatte. Von Schalkau aus sollte eine weitere Stromtrasse durch das Heldburger Unterland direkt nach Grafenrheinfeld führen. Im Frühjahr waren Thüringen und Bayern gegen dieses Vorhaben Sturm gelaufen. Mit Erfolg: Im jetzt vorgelegten ersten Entwurf für den Netzentwicklungsplan 2025 ist die P44 gestrichen. Weil sie als politisch nicht durchsetzbar gilt, heißt es in dem Dokument. Der Preis, den Thüringen und Franken dafür bezahlen müssen, ikönte jedoch hoch sein. Der Netzplan sieht vor, die zusätzlichen Kapazitäten auf dem Trassenverlauf der Thüringer Strombrücke zu schaffen. Das bedeutet: Es sollen vier Systeme von Altenfeld ins Umspannwerk nach Redwitz geführt werden. Das Problem: Ab Schalkau sind die Masten nur für die Aufnahme von zwei Stromkreisen vorgesehen. Bis Altenfeld lassen sich die Masten recht einfach umrüsten. "Wir müssen dann nicht noch eine Trasse bauen", hatte Golletz noch im Sommer erklärt. Worte, die die Trassengegner schon damals nicht beruhigen konnten. Denn genau dieser Neubau könnte nun ab Schalkau drohen. Parallel zur Thüringer Strombrücke. Das Problem: 50 Hertz will das Neubauprojekt so schnell, wie möglich ans Netz bringen, um genug Strom nach Bayern transportieren zu können. Ein Ausbau des dritten Bauabschnitts würde aber bedeuten, dass die Leitung, die im ersten Quartal 2016 ans Netz gehen soll, wieder abgeschaltet werden muss. Aus der Sicht des Netzbetreibers würde das wohl kaum zur Versorgungssicherheheit beitragen.
Ein Ausbau würde bedeuten, dass die Masten auf thüringischer und fränkischer Seite, die noch nicht vollständig aufgebaut sind, abgerissen werden müssten, um neue, stärkere aufzustellen, die ein Vierleitersystem tragen können. Oder aber es müsste direkt neben der jetzigen Trasse, im Abstand von etwa 60 Metern, eine zweite 380-kV-Leitung mit gleich großen Gittermasten entstehen. Das wäre die realistischere Variante, weil man mit der "Thüringer Strombrücke" nach der Abschaltung des KKW Grafenrheinfeld im Mai diesen Jahres so schnell wie möglich ans Netz gehen möchte. Das bestätigte Tennet-Sprecher Markus Lieberknecht unserer Zeitung auf Anfrage.
Vom Umspannwerk Redwitz müsste dann eine weitere neue 380-kV-Leitung durch die Landkreise Lichtenfels und Kulmbach zum Umspannwerk Würgau gebaut werden, weil auf dieser Vrbindung bereits ein Vierleiter-System installiert ist. Es aufzurüsten, sei zwar theoretisch möglich, praktisch aber nur sehr schwer zu ermöglichen, erläuterte Lieberknecht. Von Würgau würde die modifizierte P44 dann weiter nach Ludersheim östlich von Nürnberg geführt.
Ob diese Alternative zur bisher geplanten Ost-West-Verbindung P44 Schalkau - Grafenrheinfeld wirklich kommt, weiß man weder bei 50 Hertz noch bei Tennet. "Es bleibt abzuwarten, was die politische Entscheidung bringt", sagte Lieberknecht. Aus technischer Sicht sei die Verstärkung des Stromleitungsnetzes in Nordbayern alternativlos und der Anschluss über P44 an den Netzknoten Grafenrheinfeld dafür die bessere Lösung. Aber der ist nun einmal politisch nicht gewollt.
Volker Kamm, Sprecher bei 50 Hertz, sagte, dass das Verfahren nun noch ganz am Anfang stehe. Nach dem jetzt vorgelegten Entwurf des Netzentwicklungsplans 2015 erfolge nun die öffentliche Konsultation. Dabei bekämen Bürger und Verwaltungen die Möglichkeit, ihre Meinung zu dem vorgelegten Entwurf einzubringen. Auf dieser Grundlage würden die Netzbetreiber dann einen zweiten Entwurf erarbeiten. Wird dieser dann von der Bundesnetzagentur abgesegnet, so kann er als Vorlage für das Bundesbedarfsplangesetz verwendet werden. Erst dann würde wirklich feststehen, ob noch mehr Masten kommen."
Herzstück
RE: 380kV "Südwestkuppelleitung" Altenfeld - Landesgrenze - Redwitz
in NBS Ebensfeld - Erfurt 07.11.2015 22:23von Herzstück • 3.690 Beiträge
Hallo,
nachfolgend ein aktueller Überblick über den Fortgang der Arbeiten im 50-Hertz-Abschnitt zwischen Truckenthal und Schalkau, Mast 53 bis Mast 67, Stand: 01.11.15
Zu sehen sind auf den folgenden Bildern nicht die gewohnten Maste, sondern Notgestänge, die die Seile zwischen Mast 53 und Mast 58 vorübergehend aufnehmen. Der Bau der dauerhaften Maste wurde unterdessen nicht fortgeführt.
Blick von Mast 53 in Richtung Südwesten; links Mast 57 (einziger gestockter Mast im genannten Abschnitt), rechts das Mastunterteil Mast 55. Bei allen betroffenen Masten handelt es sich um Winkelabspannmaste, während Mast 57 ein einfacher Tragmast ist.
Blick auf dasselbe Notgestänge - der Hochsitz dient der Orientierung - von der anderen Seite; in Bildmitte das Mastunterteil von Mast 54, links danneben Mast 53 (gestockt und beseilt), jenseits des Truckenthaler Tals Mast 52 und der Südhang des Thüringer Waldes mit den Masten 51 - 42.
Bemerkenswert bei den Interimsmasten ist der Umstand, dass diese lediglich einen Stromkreis (3 4er Bündel) aufnehmen können. Die Südwestkuppelleitung besteht aber eigentlich aus zwei Stromkreisen (insgesamt 2x 3 4er Bündel). Die Beseilung der Gestänge mit Leiterseilen ist bereits erfolgt.
Ferner lässt sich anhand der Bilder erkennen, dass die Interimsmaste aus einer unterschiedlichen Anzahl Stützen bestehen; während Tragmaste nur zwei Stützen besitzen, sind es bei Winkelabspannmaste derer vier oder fünf, wobei das Erdseil teilweise an einer eigenen Stütze geführt wird.
Vor der Kulisse des Blessbergs sind hier Mastunterteil für Mast 56 (link) und das temporärer Behelfsbauwerk zu erkennen. Deutlich ist die fertiggestellte Beseilung zu erkennen.
Von der selben Stelle erfolgt der Blick auf den bereits erwähnten Mast 57 (Tragmast) mit dem einzelnen Stromkreis und dem Erdseil.
Nochmals Blick auf Mast 57, und ganz rechts ist der Blessberg zu erkennen. Im Vordergrund links steht das Mastunterteil für Mast 58, rechts wieder ein Notgestänge der Interimstrasse, die an dieser Stelle endet. Anstelle des Erdseils befindet sich hier noch das Nylon-Vorseil. Im Vordergrund erkennt man die Seilwinde mit Seiltrommel.
Dieselbe Anordnung nochmals vom Mast 57.
Wie geplant werden die Maste im folgenden Abschnitt gestockt, von Mast 59 bis Mast 66.
Hier im Bild Mast 59 mit Mastunterteil und den vormontierten Traversen und Schüssen. Im Hintergrund nochmals Mast 57 und das Unterteil Mast 58. Ganz rechts die SÜ "Janowitzbrücke" über dem Übf Theuern.
Mast 60 zeigt sich ebenfalls mit fertiggestelltem Mastunterteil und teilweise vormontiertem Gestänge.
Bei Mast 61 erfolgen noch keine Montagearbeiten des Gestänges.
Anstelle geschlossener Fichtenwälder hat hier der Schneisenhieb bereits sichtbare Tatsachen geschaffen.
Für Mast 62 liegt das Gestänge zum Stocken bereit.
Der einst still daliegende Wiesengrund zeigt sich völlig entstellt von Baustraßen, Masten und Ausgleichsmaßnahmen (eingezäunte Bereiche ganz links und ganz rechts).
Nachfolgend ein Bild ganz ohne Mast, dafür mit ganz viel landschaftspflegerischer Begleitmaßnahmen. Einerseits sind die endlosen Einzäunungen als Ausgleichsmaßnahmen des VDE8 zu erkennen. Diese sollen die Anpflanzungen gegen Wildverbiss schützen... und reduzieren die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen im Umfeld der beiden Großprojekte auf ein Minimum. "Ackerland gehört in Bauernhand."
In Bildmitte eine Ausgleichsmaßnahme der 380kV-Trasse. Der bisher verrohrte Bachlauf im Rödersgrund wurde in ein offenes Gewässer umgewandelt.
Danneben erkennt man eine temporäre Baustraße aus Baggermatten.
Mit Mast 63 nähert sich die 380-kV-Trasse bis auf 400m der Wohnbebauung von Schalkau.
Zu sehen ist der teilweise gestockte gewaltige Mastschaft des Winkelabspannmastes.
Im Vordergrund erkennt man den geöffneten Bach, im Hintergrund steht Mast 64.
Mastbaustelle Mast 63 mit teilweise gestocktem Schaft, vormontiertem Schuss und dem Mobilkran. Gut erkennbar ist hier die fehlende farbliche Behandlung des Gestänges.
Bereits gestockt wurde Mast 64.
Auch hier blieb von den landwirtschaftlichen Nutzflächen nichts übrig; Ausgleichsmaßnahmen und Baustraßen führen zu brachliegenden Ackerflächen.
Mast 65 ist ebenfalls gestockt. Auf folgender Aufnahme lassen sich die beiden Ausbaustufen der Südwestkuppelleitung erkennen. Von oben nach unten die Erdseiltraversen, Leiterseilebene 1 und Leiterseilebene 2, wobei die Ebene 1 in der ersten Ausbaustufe mit zwei, die Ebene 2 mit einem Seilbündel bestückt wird. Dies entspricht den Stromsystemen 1 und 2.
Ausbaustufe 2 beinhaltet das bis 2024 zu realisierende Projekt "P44" Altenfeld - Schalkau - Grafenrheinfeld (?). Zu diesem Zweck wird die Leiterseilebene 3 nachträglich hinzugefügt und mit zwei Seilbündeln ausgerüstet. Der dritte Seilbündel der Stromkreise 3 und 4 wird auf den noch freien Platz der Leiterseilebene 2 geführt.
Im Endzustand verfügen die Maste von Altenfeld bis Schalkau also über 3 zweifach belegte Leiterseilebenen. Mastbauart "Doppeltonne".
Die nachträglich zu ergänzenden Traversen werden an den bereits angebrachten Knotenblechen angefügt.
Der Bau der 380kV-Trasse ist mit der Inbetriebnahme im 1. Quartal 2016 also keinesfalls abgeschlossen.
Das letzte Bild ermöglicht nochmals einen Blick auf die Maste 66 bis 64 im Hintergrund.
Im Vordergrund ist der mächtige Mast 67 zu erkennen, der den Standort desk ünftigen UW Schalkau erahnen lässt. Bei Mast 67 handelt es sich um den einzigen Winkelendmast im Verlauf des 3. Bauabschnitts der Südwestkuppelleitung.
Von Mast 67 führen die 4 Systeme in die Portalbauwerke des Umspannwerks, welches sich im Bereich meines Fotostandpunktes erstrecken wird. Die Leiterseile jedes Stromsystems werden vollständig auf einer Ebene geführt; 1 und 2 auf Ebene 1, 3 und 4 auf Ebene 2. Ebene 2 bleibt also bis zur Nachrüstung der Systeme 3 und 4 leer. Auf Ebene 1 erkennt man die Erdseilhörner.
Am Aufnahmetag reichte die Beseilung von Süden her bis Mast 67. Die sonst übliche Rückverankerung im Boden kann hier entfallen, weil es sich um einen Winkelendmast handelt.
Der vor dem Mast 67 angeordnete Trommelplatz kündet vom bevorstehenden Seilzug im Abspannabschnitt Mast 67 - Mast 66. In Vorbereitung dessen wurde die zwischen den Masten liegende Fernstraße B89, die Hinterlandbahn und die Baustraße mit Schutzgerüsten überbaut.
Danke für's Durchhalten.
Herzstück
RE: 380kV "Südwestkuppelleitung" Altenfeld - Landesgrenze - Redwitz
in NBS Ebensfeld - Erfurt 08.11.2015 12:53von 219 006 • 1.061 Beiträge
Interessanter Bericht!
Ich frage mich aber, welchen Sinn Ausgleichsmaßnahmen machen, wenn danach eine (landwirtschaftliche) Nutzung des Geländes unmöglich wird. Die Renaturierung des Bachlaufs kann man sicherlich akzeptieren, aber waum 3! eingezäunte Neuanpflanzungen, verteilt über das ganze Tal? Da hätte man doch einen breiteren Bereich anpflanzen können, der Rest für landwirtschaftliche Nutzung. Hier kommt man ja kaum noch mit einem Schwadmäher durch. Naja, wird schon im Vorfeld Absprachen gegeben haben.
Konntest du in Erfahrung bringen, warum einige Masten vorerst nicht gebaut werden, sondern Notgestänge?
Uwe
RE: 380kV "Südwestkuppelleitung" Altenfeld - Landesgrenze - Redwitz
in NBS Ebensfeld - Erfurt 10.11.2015 19:55von Herzstück • 3.690 Beiträge
Hallo,
Thema Ausgleichsmaßnahmen:
Aus folgender Präsentation habe ich ein paar Infos:
https://www.thueringen.de/imperia/md/con...er_20120613.pdf
- Verlagerung der Maßnahmen in Schwerpunktgebiete des Naturschutzes (Biotope vorhanden oder entwickelbar)
Zitat
Naja, wird schon im Vorfeld Absprachen gegeben haben.
Beteiligte des Arbeitskreises:
ALF, VLF, Städte/Gemeinden, Landkreis, TLVwA, Landwirtschaftsamt, TLUG, TLWJF, Forstämter, Stiftung Naturschutz Thüringen, Kreisbauernverband, Landschaftspflegeverband Thüringer Wald e.V., Landwirtschaftsunternehmen, Naturparkverwaltung
Festlegung von 45 Suchräumen (4.271,0 ha)
–Schwerpunkt auf Offenland
–insbesondere Berücksichtigung von Schutzgebieten (v.a. FFH-Gebiete, NSG)
Festlegung der Maßnahmen im Konsens
– Maßnahmevorschläge
– Abstimmung insbes. mit den Landwirtschaftsunternehmen und Forstämtern (6 Gebietsarbeitskreise)
Stärken
• Mit den wesentlichen Landnutzern und Kommunen abgestimmtes Konzept
• Planungssicherheit: Verkürzung Genehmigungsverfahren
• Transparenz der Maßnahmen
Die Berichterstattung zum Thema in den Medien hat das Thema Flächenpools und Ausgleichsmaßnahmen leider in einem deutlich einseitigeren und negativeren Licht erscheinen lassen; die Maßnahmen werden hier als sinnlos dargestellt, wie sie ja auf den ersten und zweiten Blick für den normalen Nutzer auch erscheinen und das wahre Opfer ist die Landwirtschaft, obwohl nach obiger Darstellung insbesondere die Landwirtschaft an der Maßnahmenfindung beteiligt ist.
Die genannten Artikel gibt es alle noch, aber nur für registrierte Nutzer zu lesen:
https://www.insuedthueringen.de/lokal/so...rt83453,3535971
https://www.insuedthueringen.de/lokal/so...rt83453,2378613
Thema Notgestänge:
Meine Nachfrage bei 50Hertz hat leider nur folgende wenigsagende Antwort ergeben:
Zitat
Sehr geehrter Herr xxxxx,
vielen Dank für Ihre E-Mail und Ihre intensive Anteilnahme am Baufortschritt der Südwest-Kuppelleitung. Ich kann Ihnen leider heute noch nicht auf alle Ihre Fragen antworten.
Grundsätzlich kommen wir aber mit den Bauarbeiten gut voran. Nennenswerte Beeinträchtigungen im Bauablauf sind nicht eingetreten. Dennoch gibt es derzeit externe Gründe, die für eine Modifikation bei der Errichtung und Inbetriebnahme sprechen. Um diese Modifikation möglich zu machen, sind parallel Vorbereitungen angelaufen. Eine Entscheidung darüber, wie weiter verfahren wird, ist in nächster Zeit zu erwarten.
Einen konkreten Tag für eine Inbetriebnahme der Südwest-Kuppelleitung kann ich Ihnen noch nicht nennen. Er steht noch nicht fest.
Ich hoffe, ich konnte Ihre drängendsten Fragen damit beantworten. Wir werden auch weiterhin bemüht sein, über den Baufortschritt auf unserer Projektwebseite (http://www.50hertz.com/de/Netzausbau/Pro...t-Kuppelleitung) und durch Einbeziehung der lokalen Presse zu informieren.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dirk Manthey
Verantwortlicher Projektkommunikation
Kommunikation / Public Affairs
Herzstück
RE: 380kV "Südwestkuppelleitung" Altenfeld - Landesgrenze - Redwitz
in NBS Ebensfeld - Erfurt 10.11.2015 23:46von 219 006 • 1.061 Beiträge
Danke für deine Antworten!
Wenn natürlich soviele Parteien zum Thema Ausgleichsmaßnahmen an einen Tisch kommen (ich zähle 14!) kann es nur Kompromisse geben. Wenn man als Eigentümer/ Nutzer mit dem Ergebnis zufrieden ist, haben die Gespräche ihren Zweck erfüllt. Die Flächen waren ursprünglich eh nur Grasland, als Weide kann sie auch weiterhin nutzen.
"...gibt es derzeit externe Gründe, die für eine Modifikation bei der Errichtung und Inbetriebnahme sprechen. Um diese Modifikation möglich zu machen, sind parallel Vorbereitungen angelaufen"- sehr schwammig. Für mich heißt das spätere Inbetriebnahme, der ursprüngliche Plan ist hinfällig und an einem Ersatzkonzept wird gearbeitet.
Uwe
RE: 380kV "Südwestkuppelleitung" Altenfeld - Landesgrenze - Redwitz
in NBS Ebensfeld - Erfurt 16.11.2015 19:36von Herzstück • 3.690 Beiträge
Hallo,
folgende interessante Neuigkeiten verkündet 50 Hertz nun auf der Projektseite und beantwortet damit die Frage zum Bau des Leitungsprovisoriums zwischen Mast 53 und Mast 58 bei Theuern.
Zitat
Stromleitung von Thüringen nach Nordbayern soll noch 2015 teilweise in Betrieb genommen werden
Teilweise Inbetriebnahme stärkt die regionale Versorgung in den Wintermonaten
Berlin – Der erste Stromkreis der für die Stromversorgung Deutschlands strategisch wichtigen Höchstspannungsleitung von Thüringen nach Nordbayern (Südwest-Kuppelleitung oder „Thüringer Strombrücke“) soll noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Damit könnte ein Teil der Stromverbindung bereits vor den Wintermonaten für Entlastung des Engpasses beim Stromtransport aus dem Nordosten in den Süden und Südwesten Deutschlands sorgen und den Großraum Grafenrheinfeld nach Abschaltung des dortigen Kernkraftwerkes stabilisieren. Ursprünglich war geplant, die gesamte Leitung – also beide Stromkreise – im Frühjahr 2016 ans Netz zu bringen.
Vor dem Hintergrund der erfreulich schnell verlaufenden Bauarbeiten soll nun der erste Stromkreis früher als geplant in Betrieb genommen werden. Die Gründe dafür sind systembetrieblicher und volkswirtschaftlicher Natur: Eine Teilinbetriebnahme noch vor den Wintermonaten – in denen das Netz häufig stark belastet ist – stabilisiert zum einen das Stromnetz an der thüringisch-bayerischen Grenze; zum anderen liegt der Grund in den in diesem Jahr erneut sprunghaft angestiegenen Kosten für das Netzengpassmanagement. Diese Maßnahmen belasten die Netzentgelte und in der Folge die Strompreise. Allein im Netzgebiet von 50Hertz werden in diesem Jahr Kosten von 300 bis 400 Millionen Euro für die Bewirtschaftung temporärer Engpässe anfallen. Die Kosten für diese Maßnahmen, mit denen das Stromnetz stabilisiert wird, werden letztlich von den privaten, gewerblichen und industriellen Verbrauchern der Region getragen.
Mit der vorgezogenen Inbetriebnahme des ersten Stromkreises kann ein Teil dieser Engpass-Kosten an der Nahtstelle zwischen Thüringen und Bayern eingespart und die Übertragungskapazität nach Süden rechtzeitig vor dem kritischen Winter schneller erhöht werden.
Durch eine Reihe spezifischer Maßnahmen wird 50Hertz auf thüringischer Seite die Inbetriebnahme des ersten Stromkreises vorziehen können. Dr. Frank Golletz, Technischer Geschäftsführer bei 50Hertz, freut sich, dass der gute Baufortschritt diese unkonventionelle Herangehensweise beim Bau der Leitung ermöglicht: „Durch den Plan, die Inbetriebnahme des ersten Stromkreises noch in diesem Jahr zu realisieren, können – wenn das Wetter mitspielen sollte – insbesondere für die kritische Winterzeit mehr Transportkapazitäten Richtung Süden schneller als bisher gedacht genutzt werden. Damit einher geht eine Entlastung der hochbelasteten Leitung von Remptendorf in Thüringen nach Redwitz in Bayern, der bislang einzigen Verbindung zwischen diesen beiden Bundesländern. Dies ist positiv für die Stabilität des Netzes und entlastet die Verbraucher durch die eingesparten Kosten des Netzmanagements auch finanziell“, so Golletz.
Zum Hintergrund:
Maßnahmen zum Netzengpassmanagement:
Um das Stromnetz stabil zu halten, müssen Netzbetreiber immer häufiger in die Fahrweise von konventionellen Kraftwerken eingreifen („Redispatch“) und als Ultima Ratio auch Erneuerbare-Energien-Anlagen in ihrer Einspeisung reduzieren, weil der im Norden und Osten Deutschlands erzeugte Strom regional nicht verbraucht und auch nicht im erforderlichen Umfang Richtung Süden transportiert werden kann. Die Zahl dieser Maßnahmen steigt und verursacht zunehmend höhere Kosten, die jährlich anfallen, in die Netzentgelte eingepreist werden und am Ende den gesamten Strompreis belasten. Ursache für diese steigenden Kosten ist der verzögerte Netzausbau, insbesondere bei den Verbindungen vom Norden und Osten in den verbrauchsstarken Süden und Westen Deutschlands.
Informationen zur Südwest-Kuppelleitung („Thüringer Strombrücke“):
Der erste von insgesamt vier Abschnitten zwischen Lauchstädt und Erfurt-Vieselbach (78 Kilometer) wurde bereits im Dezember 2008 in Betrieb genommen. Anfang Juli 2015 wurde der zweite Abschnitt zwischen Vieselbach und Altenfeld im Thüringer Wald (57 Kilometer) unter Strom gesetzt. Der dritte Abschnitt zwischen Altenfeld und der Landesgrenze zu Bayern (26 Kilometer) befindet sich derzeit im Bau. Von der Landesgrenze aus führt der Übertragungsnetzbetreiber TenneT die Leitung im vierten Abschnitt rund 30Kilometer) weiter bis ins nahe gelegene bayerische Redwitz.
50Hertz sorgt mit über 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den Betrieb und den Ausbau des Übertragungsnetzes. Darüber hinaus ist das Unternehmen für die Führung des elektrischen Gesamtsystems auf den Gebieten der Bundesländer Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verantwortlich. Als Übertragungsnetzbetreiber im Herzen Europas steht 50Hertz für die sichere Integration der erneuerbaren Energien, die Entwicklung des europäischen Strommarktes und den Erhalt eines hohen Versorgungssicherheitsstandards. Anteilseigner sind seit 2010 der belgische Netzbetreiber Elia (60 Prozent) sowie der australische Infrastrukturfonds IFM Investors (40 Prozent). Als europäischer Übertragungsnetzbetreiber ist 50Hertz Teil der Elia Gruppe und Mitglied im europäischen Verband ENTSO-E.
Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:
Dr. Dirk Manthey, T +4930-5150 3419, M +49173 6756634, dirk.manthey@50hertz.com
Kerstin Rippel, T +4930-5150 3418, M +49172 5805691, kerstin.rippel@50hertz.com
Ferner war am 14.11.15 folgender Baufortschritt im Abschnitt 50Hertz zu beobachten:
Mast 52 bis Mast 53: Seilzug fertig und Schutzgerüste zurückgebaut
Mast 54 - Einzelstoffe angeliefert
Mast 55 - gestockt!
Mast 56 - Mastschaft gestockt.
Mast 58 - Montage Schüsse / Traversen
Mast 59 - gestockt
Mast 62 - gestockt
Mast 63 - gestockt
Mast 63 bis Mast 66: Seilzug. Trommelplatz bei Mast 66.
Tobias
RE: 380kV "Südwestkuppelleitung" Altenfeld - Landesgrenze - Redwitz
in NBS Ebensfeld - Erfurt 05.12.2015 18:09von Herzstück • 3.690 Beiträge
Hallo,
der Lückenschluss der 380kV-Trasse zwischen Theuern und Schalkau ist mit einem Stromkreis erfolgt.
Von Mast 59 bis Mast 67 sind nun noch Isolatorketten einzubauen und die Feldbündel herzustellen. Noch in diesem Jahr soll ein System in Betrieb genommen werden. Das milde Winterwetter lässt weiterhin die Arbeiten vorankommen.
Ein bebildeter Bericht folgt beim nächsten Mal.
Herzstück
RE: 380kV "Südwestkuppelleitung" Altenfeld - Landesgrenze - Redwitz
in NBS Ebensfeld - Erfurt 06.12.2015 14:38von Herzstück • 3.690 Beiträge
Hallo,
den in meinem letzten Beitrag kurz erwähnten Lückenschluss nehme ich zum Anlass, den Leitungsabschnitt von Mast 54 bis Mast 67 etwas näher zu betrachten.
Die Laufrichtung ist entgegengesetzt, d.h. ich beginne mit Mast 67 und laufe in Richtung Theuern zum Mast 56.
Die anfangs noch anwesende Wintersonne nutzte ich für ein Übersichtsfoto, welches ich den weiteren Bildern voranstellen möchte.
Von rechts nach links Winkelabspannmast 66, Tragmast 65, Tragmast 64, Winkelabspannmast 63 sowie im Hintergrund die Maste 62 bis Mast 60. Am rechten Bildrand erfolgt die Querung der Hinterlandbahn und B89. Im Bildvordergrund eine der unzähligen Ausgleichsmaßnahmen für das VDE8. Der Verlauf der B89 ist anhand der Autos auszumachen.
An den rechten Bildrand des obigen Bildes schließen sich die Maste 67 - M68 an; Winkelendmast 67 (von hier geht es irgendwann via Portalbauwerken in das Umspannwerk Schalkau), Interimsmast und gleichzeitig Winkelabspannmast 67a (dieser entfällt bei Inbetriebnahme des Umspannwerkes Schalkau) und Winkelabspannmast 68 (an diesen schließt sich ein Weitspannfeld zur Überspannung des Grümpentals an).
Da die untere Traverse bei Mast 67 den in der zweiten Baustufe nachzurüstenden Stromkreisen 3 und 4 vorbehalten ist, bleibt diese zunächst leer. Die großen Seilschlaufen zeigen, dass hier die Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind.
Bemerkenswert ist die an Mast 67 zu erkennende Querverbindung zweier Leiterseilbündel zwischen den beiden Stromkreisen. Die Erklärung hierfür folgt im Laufe des Berichts.
Ferner sind die fertigen Viererbündel mit montierten Feldbündelabstandhaltern / Separatoren zu erkennen sowie ein rot/weißer Kugelmarker am oberen rechten Bildrand.
Die Detailaufnahme von Mast 66 zeigt neben den leeren Anschlussknoten für die zusätzliche Traversen auch die noch unverknüpften Leiterseilenden der sich hier berührenden Abspannabschnitte in Form von großen Seilschlaufen. Die Doppelabspannketten für die Isolation wurden bereits montiert.
Bemerkenswert ist, dass die Belegung der unteren Traverse mit je einem Seilbündel von Süden her an Mast 66 endet. Zur Inbetriebnahme des ersten Stromkreises im Jahr 2015 wird also eine Phase des zweiten ungenutzten Kreises als Phase drei genutzt. Damit ist auch die große Querverbindung an Mast 67 erklärt. Am später zu sehenden Mast 59 wurde eine ähnliche Lösung gewählt. Mit der Inbetriebnahme ist also kein Stromsystem im Endzustand (drei zusammengehörige Bündel auf einer Mastseite) hergestellt!
Bei den drei einzelnen Seilen handelt es sich in zwei Fällen um die Erdseile an den Erdseiltraversen und in einem Fall um das LWL-Kabel, welches in Mastschaftmitte auf Höhe der unteren Traverse geführt wird. Dessen Aufgabe ist v.a. die Informationsübertragung und die Fernschaltung des künftigen UW Schalkau.
Das nächste Bild erlaubt einen Blick auf Mast 65. Im Vordergrund liegen am Standort des Mastes 66 die Laufräder für den Seilzug. Die beiden äußeren Räder dienen der Führung der vier Leiterseile, die gleichzeitig mittels Vorseil eingezogen werden. Das Vorseil läuft auf dem mittleren Rad.
Die unmittelbar bevorstehende Inbetriebnahme des ersten Stromkreises wird durch die warnende Beschilderung der Maste angezeigt, wie hier am Mast 66.
Wir bewegen uns weiter zu Mast 65.
Nachdem die vier Leiterseile mit dem Vorseil eingezogen wurden, sind die Viererbündel herzustellen. Dies geschieht mittels Feldbündelabstandhaltern / Separatoren. Der Einbau erfolgt von dieser Gondel aus, die von der Traverse über eine Leiter erreicht wird. Die Seile hängen bereits an den Doppeltragketten. Mast 65 ist ein Tragmast.
Die Separatoren im Anlieferungszustand.
Von der für den Leitungsbau völlig neu angelegten Baustraße erfolgt der Blick auf den mächtigen Winkelabspannmast 63, farblich unbehandelt.
Gut erkennbar das ökologische Schneisenmanagement, welches anstelle von Schneisenhieb lediglich den Rückschnitt hohen Aufwuchses vorsieht.
Die starke Richtungsänderung von 114 Grad wird auf dem folgenden Foto deutlich. Die Hälfte der Doppelabspannketten ist montiert.
Die Trasse schwenkt nun in nördliche Richtung. Nachfolgend der Blick auf die Maste 62 und 61 im Rödersgrund - bisher ein völlig unberührter Wiesengrund. Der im Vordergrund sichtbare Weg von Mast 65 bis Mast 62 wird aber nach den Bauarbeiten wieder zurückgebaut.
An Mast 62 beginnt ein Abspannabschnitt, der bis Mast 58 führt. Bei den dazwischenliegenden Maste 61, 60 und 59 handelt es sich um Tragmaste.
Ein Windenfahrzeug der Fa. Europten am Standort Mast 62.
Tragmast Nr. 61. Die rechten drei Seilbündel bilden einen Stromkreis. Gut zu erkennen sind die als Doppeltragketten ausgebildeten Isolatoren. Die Seile liegen noch auf den Laufrädern.
Tragmast Nr. 60 mit fertig hergestellten Tragketten. Die Laufräder sind hier bereits verschwunden.
Tragmast Nr. 59. Im Hintergrund Winkelabspannmast Nr. 58 als Endpunkt des gezeigten Abspannabschnittes. Auf dem Foto wird deutlich, wie stark sich Winkelabspann- und Tragmaste in ihrem Erscheinungsbild unterscheiden.
Die Doppeltragkette des dritten Bündels von rechts weist eine Schrägstellung auf und wird dadurch als dritte Phase des ersten Stromsystems erkennbar.
Blick zurück auf den zuvor betrachteten Abspannabschnitt von Mast 58 bis Mast 62; von vorne nach hinten M59, M60, M61 und M62 sowie Winkelabspannmast 63.
An Mast 59 ist die schrägstehende Doppeltragkette zu erkennen mit der bereits erwähnten dritten Phase des zuerst in Betrieb gehenden Stromsystems.
Das folgende Foto gewährt einen Überblick über die Anordnung der Maste und Notgestänge südlich der ehemaligen Kreiserdstoffdeponie bei Theuern und in direkter Nähe des Übf Theuern.
Im Vordergrund von rechts nach links: Notgestänge für Mast 58, Mast 58, Notgestänge vor Mast 57, Tragmast 57, Winkelabspannmast 56 und sogleich größte westliche Auslenkung der Nord-Süd-Trasse, zu Mast 56 gehöriges Notgestänge, Notgestänge vor Mast 55, Winkelabspannmast 55 und ganz rechts Winkelabspannmast 54.
Im Hintergrund hebt sich vor dem wolkenverhangenen Blessberg Mast 48 ab.
Mast 59 spannt derzeit nur ein freies Seilbündel ab sowie ein Erdseil und das LWL-Kabel.
Die oben mehrfach genannte dritte Phase führt mit den beiden anderen Bündeln auf das erste Notgestänge anstelle des Mastes Nr 59. Das Notgestänge ist also ein Abspannportal und ist dementsprechend rückverankert. Die Interimstrasse führt ein Erdseil mit.
Gut zu erkennen ist auf dem Foto, das bisher nur der äußerst rechte Seilbündel mit den Seilenden der beiden angrenzenden Abspannabschnitte verknüpft ist. Die beiden anderen Bündel zeigen sich noch mit langen Seilenden.
Das nächste Bild zeigt ein Notgestänge in Funktion eines Tragmastes, zur Standsicherheit abgespannt. Das Erdseil wird auf der linken Stützte mitgeführt. Im Hintergrund Mast 57, bei dem eine Masthälfte bereits endgültig zugerüstet ist. Die Schrägstellung der rechten Doppeltragkette verrät aber, dass die Leitung von hier wieder ein Notgestänge anläuft.
Den Abschluss bildet ein Foto des Mastes 56 mit Blick auf die Interimstrasse einerseits und die fertig gestockten Maste 55 und 54 andererseits.
Herzstück
RE: 380kV "Südwestkuppelleitung" Altenfeld - Landesgrenze - Redwitz
in NBS Ebensfeld - Erfurt 14.12.2015 21:16von 219 006 • 1.061 Beiträge
Danke für die Info!
Aber der 17.12. ist doch erst in 3 Tagen (weil du erfolgte geschrieben hast).
Bin mal gespannt, wann es den ersten Mastkletterer, unter Einfluss von chemischen Substanzen stehend, zu retten gibt (oder eben nicht mehr).
Den Zeitungsartikel gibt es erst nach Überwindung der Bezahlschranke zu lesen, deshalb verlinke ich ihn nicht.
Uwe
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