Eisenbahn in Franken und Thüringen |
|
|
RE: Die Köppelsdorf-Stockheimer Bahn wäre 100 Jahre geworden
in KBS 564/569 - Sonneberger Netz 25.03.2011 13:41von weiche67 • 87 Beiträge
Hallo,
also die EKS-Anschlußbahn entstand in den Jahren 1962/62, also als man noch nach Neuhaus-Schierschnitz fuhr. Zuerst wurde sie mit der Köppelsdorfer Kö bedient, später erhielt die AB eigene Loks, erst V10, später russische TGK, die letzte erst 1989. Das durchschnittlich tägliche Güteraufkommen betrug 25 Doppelachsen, wobei im Empfang meist Kohle und Kaolin (für die EKS) und Kies (für das BMK), im Versand natürlich Isolatoren dominierten.
Ich kann mich noch gut erinnern, als in den späten 80ern 2 E-Wagen angeblich defekter Zündkerzen (etwa 50 t) in loser Schüttung versendet wurden. Die gesamte Belegschaft des Ostbahnhofes - einschließlich ich- hat sich hier für Jahre mit Zündkerzen eingedeckt.
Ich hab mal die Bedienungsanweisung von 1991 rausgesucht und möchte sie euch - in Auszügen - nicht vorenthalten:
Bedienungsanweisung für die Anschlußbahn
Elektro-Keramik Sonneberg GmbH
Nebenanschließer:
- Südthüringer Brennstoffhandel GmbH, Filiale Sonneberg
- Dienstleistungsgenossenschaft - Agro-Dienst¬ Föritz
Gültig ab: 01. März 1991
...
1. Einrichtung der Anschlußbahn
Die Anschlußbahn Elektrokeramik GmbH Sonneberg schließt in km 22,973 an das Zuführungsgleis im Stellwerksbezirk.Kf des Bahnhofs Sonneberg (Thür.) Ost in südöstlicher Richtung an,
Die Nebenanschlußbahn Südthüringer Brennstoffhandel GmbH, Filiale Sonneberg zweigt mit einfacher Weiche A 31 vom Zuführungsgleis Dienstleistungsgenossenschaft Agro-Dienst Föritz ab.
Die Nebenanschlußbahn Dienstleistungsgenossenschaft Agro-¬Dienst Föritz bindet mit einfacher Weiche A 21 an das Zu¬führungsgleis an.
1.2. Gleisanlagen und ihre Benutzung
1.2.1. Hauptanschließer
Gl. A 1, 106m, Zuführungsgleis, zw. Grzz. W. A 4 und Grzz Weiche 6;
80m, Ausziehgleis ab Spitze Weiche A 6 bis Gleisabschluß;
Gl. A 2, 106m, Abholgleis;
Gl. A 3, 50m Lokumfahrgleis;
Die Gleise A 1 - A3 haben eine Gleisneigung von 2,5 °/oo in Richtung Gleisabschluß Gleis A 1. Ab Weiche A 7 liegt das Gleis A 1 horizontal.
Die weiteren Anschlußgleise A 4 - A 11 sind aus dem Lageplan ersichtlich.
1.2.2. Nebenanschließer Brennstoffhandel
Gl. A 30, Zuführungsgleis , zw. Grzz WA 31 bis Spitze Weiche A 32;
Gl. A 31, 180m, Entladegleis, von Grzz.W A 32 bis Grzz Weiche A 35;
Gl. A 32, 160m, Abholgleis, zw. Grzz W A 33 bis Grzz Weiche A 34;
Gl. A 33, 160m, Lokumfahrgleis;
Gl. A 35, 40m, Ausziehgleis, von Sp. W A 35 bis Gleis¬abschluß;
Das Gleis A 30 liegt in einer Neigung von 13,2 °/oo . Das Abstellen von Wagen in diesem Bereich ist untersagt.
Die Gleise A 31 - A 35 liegen horizontal.
1.2.3. Nebenanschließer Dienstleistungsgenossenschaft Agro-Dienst
Gl. A 21, 70m, Zuführungsgleis;
Gl. A 22, 125m, Ladegleis;
Zwischen der Weiche A 31 der Anschlußbahn Brennstoffhandel und der Weiche A 21 der Anschlußbahn Agro-Dienst liegt das Gleis in einer Neigung von 14 /oo, das Abstellen von Wagen in diesem Bereich ist untersagt.
1.3. Sicherungs- und Fernmeldeanlagen
1.3.1. Hauptanschließer
- 15 ortsbediente Weichen, davon sind die Weichen A 1 und
A 2 in Grundstellung verschlossen und stehen in Folgeabhängigkeit. Der Schlüssel der Weiche A 2 befindet sich am Schlüsselbrett beim Fdl des Bahnhofs Sonneberg (Thür.) Ost, Stellwerk Kf.
- 1 Signal Ra 11 b vor dem Grenzzeichen der Weiche A 1 im Zu¬führungsgleis. Dieses Signal gilt, für aus den Nebenanschlußbahnen Brennstoffhandel und Agro-Dienst zurückkehrende Ran¬gierfahrten.
- direkte Fernsprechverbindung zwischen dem Fahrdienstleiter Bf. Sonneberg (Thür.) Ost und der Anschlußbahn (Fernsprecher in Höhe der Weiche A 2).
1.3.2. Nebenanschließer Brennstoffhandel
- 5 ortsbediente Weichen (A 31 - A 35). Die Weiche A 31 ist in Plus-Stellung (Richtung .Brennstoffhandel) verschlossen.
1.3.3. Nebenanschließer Agro-Dienst
- 1 ortsbediente Weiche A 21
- 1 ortsbediente Gleissperre A 1
Zwischen der Weiche A 1 und der Gsp 1 besteht Folgeabhängig¬keit. Der Schlüssel für die Gsp 1 befindet sich bei der An¬schlußbahn Elektro-Keramik.
1.4. Wegübergänge
Ungesicherte Wegübergänge befinden sich
- im Reichsbahnzuführungsgleis km 22,735 (Malmerzer Weg)
- im Zuführungsgleis Brennstoffhandel GmbH zwischen Weiche A31 und Weiche A32
- im Zuführungsgleis Agro-Dienst unmittelbar vor der weiche A 21
1.5. Sonstige Anlagen
- ein Gleistor zwischen den Weichen A 1 und A 2 des Hauptanschließers
- eine Gleiswaage (Verbindungswaage) im Gleis A 1 des Hauptanschließers
1.6. Art der Betriebsführung
Die Betriebsführung zwischen dem Bahnhof Sonneberg (Thür.) Ost und der Wagenübergabestelle (WÜST) des Heuptanschließers obliegt der DR. Desweiteren übernimmt diese die Bedienung des Nebenanschließers Brennstoffhandel.
Der Hauptanschließer Elektro-Keramik Sonneberg GmbH hat eigene Betriebsführung. Außerdem bedient er den Nebenan¬schließer Agro-Dienst.
2. Betriebsdienstliche Bestimmungen für die Durchführung der Bedienungsfahrt
2.1. Art der Bedienungsfahrt
Die Bedienung der Anschlußbahn erfolgt mit Rangierfahrten vom Bahnhof Sonneberg (Thür.) Ost aus. Die Bedienungsfahrten werden in beiden Richtungen gezogen.
Sie beginnen in den Gleisen 2, 3 oder 4 des Bahnhofs Sonne¬berg (Thür.) Ost.
2.2. Die Bedienungsfahrten werden durch einen Rangierleiter des Bahnhofs Sonneberg (Thür.) Ost begleitet.
Die Bedienungsfahrten für den Haupt- bzw. für den Nebenan¬schließer sind getrennt durchzuführen.
Ein zwischenzeitliches Abstellen von Wagen auf dem Zu¬führungsgleis ist verboten.
2.3. Bilden der Bedienungsfahrt
2.3.1. Hauptanschließer
Auf Grund der Nutzlänge des Zuführungsgleises A 1 darf die Rabt nicht länger als 100 m sein.
Die Wagen werden in der Regel bunt zugeführt..
Die Bedienungsfahrten zwischen Bahnhof Sonneberg (Thür.) Ost und der Anschlußbahn sind stets luftgebremst zu führen.
Für je 7 Achsen sind mindestens 2 Druckluftbremsen erforder¬lich.
Die stärkste Neigung im Zuführungsgleis beträgt 16,1°/oo, die Last von 300 t darf nicht überschritten werden. Der Rangierleiter hat vor Beginn der Hin- bzw. Rückfahrt eine vereinfachte Bremsprobe auszuführen.
Die Höchstgeschwindigkeit der. Bedienungsfahrt beträgt:
- im Reichsbahngleis 20 km/h, im Bereich des Bahnübergangs in km 22,735 max. 15 km/h,
- im Bereich der Anschlußbahn 10 km/h.
2.3.2. Nebenanschließer Brennstoffhandel
Aufgrund der Nutzlänge des Gleises A 31 wird die Länge der Rabt,. auf 180 m beschränkt.
Wegen der Neigungsverhältnisse im Zuführungsgleis (16,1°/oo) darf die Last von 300 Tonnen nicht überschritten werden.
Die Bedienungsfahrten sind stets luftgebremst zu fahren. Für je 7 Achsen sind mindestens 2 Druckluftbremsen erforderlich. Diese Parameter sind bei der Bildung der Rangierabteilung zu beachten. Der Rangierleiter hat vor Beginn der Hin- bzw.
Rückfahrt eine vereinfachte Bremsprobe auszuführen. Die: Geschwindigkeit der Bedienungsfahrt beträgt:
- im Reichsbahngleis bis zur Weiche A 31 20 km/h, im Bereich des Wegübergangs Malmerzer Weg (km 22.735) 15 km/h, - im Zuführungsgleis A 30 zwischen den Weichen A 31 und A 32 10 km/h
- im übrigen Anschlußbahnbereich 5 km/h
2.4. Zuständigkeit für das Bedienen von Weichen, Gleissperren und Sicherungsanlagen
Der Rangierleiter der DR bedient im
- Anschluß Elektro-Keramik die Weichen A 1 und A 2 ständig. die. Weichen A 3 - A 6 bei Bedarf,
Der Rangierleiter der Anschlußbahn Elektro-Keramik bedient die Weichen A 3 - A 15 sowie bei Bedienung der Anschlußbahn Agro¬-dienst die Weichen A 1, A 2, A 21 und die Gsp 1.
3. Aufgaben des Anschlußbahnpersonals
3.1. Während der Bedienung der Anschlußbahn durch die Deutsche Reichsbahn dürfen vom Hauptanschließer keine Rangierbewegungen im Bereich der WÜST ausgeführt werden.
Dem Nebenanschließer Brennstoffhandel sind jegliche Rangier¬bewegungen untersagt.
3.2. Das Ladegerechtstellen der Wagen an den einzelnen Ladestellen des Hauptanschließers sowie des Nebenanschließers Agro-Dienst ist ausschließlich Sache des Hauptanschließers. Als Betriebs¬mittel steht ein Triebfahrzeug zur Verfügung.
Die Bereitstellung von Wagen an den Ladestellen des Nebenan¬schließers Brennstoffhandel ist Aufgabe der DR.
3.3. Bei der Bedienung der Anschlußbahn Agro-Dienst F!öritz muß durch den Hauptanschließer das Reichsbahngleis befahren werden. Vor jeder Rangierfahrt über die Weichen A 2 und A 1 hinaus in Richtung Zuführungsgleis der DR hat der Rangier¬leiter der Anschlußbahn die fernmündliche Zustimmung des Fdl des Bahnhofs Sonneberg(Thür.) Ost einzuholen.
Den Schlüssel zur Weiche A 2 erhält der Rangierleiter der Anschlußbahn vom Anschlußbahnleiter. Er schließt die Weiche A 2 auf, stellt sie um und verschließt sie in dieser. Lage. Mit dem dadurch freiwerdenden 2. Schlüssel schließt er die Weiche A 1 auf.
Sofort nach Rückkehr aus der Anschlußbahn Agro-Dienst in die Wagenübergabestelle Anschluß Elektro-Keramik hat der Rangier¬leiter der Anschlußbahn die Weichen A 1 und A 2 in Grund¬stellung zurückzulegen und zu verschließen. Den Schlüssel zur Weiche A 2 hat er dem Anschlußbahnleiter zurückzugeben. Den Verschluß der Weichen A 1 und A 2 hat der Rangierleiter fernmündlich dem Fdl Bf Sonneberg(Thür.) Ost zu bestätigen.
...
3.6. Der Rangierleiter der Anschlußbahn Elektro-Keramik hat die zur Abholung bereitgestellten Wagen ordnungsgemäß zu kuppeln und durch Auflegen eines Hemmschuhs unter der ersten Achse in Richtung Gleisabschluß (Weiche A 5/A 6) gegen unbeabsichtig¬tes Bewegen zu sichern.
Die im Anschluß Agro-Dienst bereitgestellten Wagen sind vom Rangierleiter der Anschlußbahn Elektro-Keramik in beiden Richtungen mittels Hemmschuh gegen unbeabsichtigte Bewegung zu sichern.
3.7. Entgleisungen, Wagenbeschädigungen und andere Unregelmäßigkeiten im Anschlußbetrieb haben die Anschließer sofort dem Leiter des Bahnhofs Sonneberg, bei dessen Abwesenheit dem Fahrdienstleiter des Bahnhofs Sonneberg (Thür.) Ost zu melden. Es ist den Beschäftigten der Anschließer untersagt, eigenmächtig Aufgleisungen vorzunehmen bzw. Spuren und Beweismaterial zu entfernen.
4 Bedienungsvorgänge
4.1. Das Abstoßen bzw. Ablaufenlassen von Wagen im Bereich der
Anschlußbahmen ist verboten.
Die Zuführung von wagen für die Anschlußbahnen Elektro-Keramik bzw. Brennstoffhandel hat getrennt zu erfolgen.
4.2. Hinfahrt
Der Rangierleiter verständigt den Fahrdienstleiter Sonneberg(Thür.) Ost (Stw Kf) über die beabsichtigte Bedienungsfahrt und nimmt vor Fahrtbeginn den Schlüesel zur Weiche A 2 der Anschlußbahn Elektro-Keramik in Empfang.
Der Rangierleiter führt die vereinfachte Bremsprobe aus, wobei für 7 Achsen mindestens 2 Druckluftbremsen wirken müssen. Danach meldet er die Bedienungsfahrt fertig.
Der Fdl erteilt die Zustimmung zur Fahrt nach der Anschlußbahn. Die Bedienungsfahrten beginnen in den Gleisen 2, 3 oder 4. Der Bahnübergang im km 22,735 ist mit maximal 15 km/h zu befahren. Das Freisein ist zu prüfen und vom Triebfahrzeugführer ist Achtungssignal zu geben.
4.2.1 Hauptanschließer
Vor der Spitze der Weiche A 1 hält die Bedienungsfahrt zu¬nächst an. Der Rgl überzeugt sich, daß im Bereich der Wagen¬übergabestelle keine Rangierbewegungen durch den Anschließer stattfinden. Gegebenenfalls ist der Rgl der Anschlußbahn zur Einstellung der Arbeiten und zum Verlassen der Wagenüberga¬bestelle aufzufordern.
Der Rgl der DR öffnet das Gleistor. Anschließend schließt er die Weiche A 2 auf, stellt sie um und verschließt sie in dieser Lage. mit dem dadurch freiwerdenden 2. Schlüssel schließt er die Weiche A 1 auf und stellt sie um. Die Be¬dienungsfahrt fährt dann nach Gleis A 1
4.2.2. Nebenanschließer Brennstoffhandel
Vorbereitung der Rangierfahrt wie im Pkt. 4.2.
Die Rabt fährt nach Erhalt der Zustimmung und Fahrtauftrag des Fdl bis zur Weiche A 1. Der Rangierleiter überprüft das Freisein des Zuführungsgleises und erteilt den Auftrag zur Weiter¬fahrt bis zur Spitze Weiche A 32.
Beim Befahren des hinter der Weiche A 31 befindlichen Über¬weges hat er sich vom Freisein zu überzeugen, der Trieb¬fahrzeugführer hat Achtungssignal zu geben.
Die Rangierbewegungen ab Weiche A 31 sind mit besonderer Vorsicht auszuführen, die Geschwindigkeit darf 10 km/h nicht überschreiten.
4.3. Verhalten in der Wagenübergabestelle
4.3.1. Hauptanschließer
Nach Abhängen und Sichern der Wagen im Gleis A 1 durch An¬ziehen einer vorhandenen Handbremse und Auslegen eines Hemmschuhs unter der 1. Achse in Richtung Weiche A 6 fährt das Triebfahrzeug bis über die Spitze der Weiche A 6 . Nach umstellen dieser Weiche und Einstellen des Fahrwegs durch das Lokumfahrgleis A 3 fährt das Tfz bis über die Spitze der Weiche A 3. Nach Umstellen der Weiche A 3 fährt das Tfz an den Wagenausgang im Gleis A 2. Der Rgl hat sich zu überzeugen, daß die zu übernehmenden Hagen ordnungsgemäß gekuppelt sind. Angezogene Handbrem¬sen sind zu lösen und ausgelegte Hemmschuhe sind zu ent¬fernen. Der Rgl hat die vereinfachte Bremsprobe auszu¬führen, wobei für jeweils 7 Achsen mindestens 2 Druck¬luftbremsen wirksam sein müssen.
4.3.2. Nebenanschließer Brennstoffhandel GmbH
...
4.3.2.3. Gleichzeitige Zuführung und Abholung von Wagen
Die .Rangierabteilung hält vor der Weiche A 32 an. Der Rgl stellt die Weiche A 32 in Richtung Gleis A 32.. Anschließend erteilt er den Auftrag zur Fahrt in dieses Gleis. Die Wagen werden mit Hemmschuh unter der 1. Achse in Richtung Gleis A 30 oder durch Anziehen einer Handbremse gesichert und abgekuppelt. Das Tfz fährt danach bis über die Spitze der Weiche A 34 vor. Nach Einstellung des Fahrweges fährt das Tfz durch Gleis A 33 bis über die Spitze der Weiche A 32. Die Weiche A 32 wird in Richtung Gleis A 31 gestellt und das Tfz fährt nach Verständigung der Beschäftigten der Brennstoffhandel GmbH an die im Gleis A 31 abgestellten, leeren Wagen. Das Tfz wird angekuppelt, der Rgl überprüft, ob alle Wagen gekuppelt und die Luftschläuche verbunden sind. Danach werden die Hemmschuhe entfernt.
Anschließend wird die Rabt bis über die Spitze der Weiche
A 32 vorgezogen. Der Rgl stellt den Fahrweg nach Gleis A 32 ein und die Rabt drückt in diesem Gleis bis zu der stehenden Wagengruppe zurück. Die beladenen Wagen werden angekuppelt, der Hemmschuh entfernt bzw. die Handbremse
gelöst. Danach zieht die gesamte Rabt bis über die Spitze der Weiche A 32 vor. Der Rgl stellt den Fahrweg nach Gleis A 31 ein und die Rabt drückt in dieses Gleis zurück.
Die zuzuführenden Wagen werden mit je einem Hemmschuh in jeder Richtung gegen unbeabsichtigte Bewegung gesichert und abgekuppelt.
Der Rgl führt eine Bremsprobe aus, wobei für jeweils 7 Achsen mindestens 2 Druckluftbremsen wirken müssen. Danach erfolgt die Rückfahrt nach Sonneberg (Thür.) Ost.
4.4. Rückfahrt
4.4.1, Hauptanschließer
Nach Fertigstellung der Bedienungsfahrt fährt diese über die Weichen A 3 - A 1 soweit in das Oberführungsgleis vor, bis die Weiche A 1 freigefahren ist. Der Rgl stellt die Weichen A 1 und A 2 in Grundstellung zurück und verschließt sie. Den Schlüssel zur Weiche A 2 nimmt er an sich.
Die Bedienungsfahrt fährt dann nach dem Bahnhof Sonneberg (Thür.) Ost zurück und hält zunächst am Signal Hs 1 an. Die Weiterfahrt erfolgt auf Signal Gsp 1 bis in Höhe des Stell¬werkes Kf. Hier erfolgt die Verständigung über die weiteren Rangierbewegungen. Die Weiterfahrt erfolgt erst, nachdem der Rangierleiter den Schlüssel zur Weiche A 2 dem Fahrdienstlei¬ter zurückgegeben hat und dieser dann die Zustimmung zur Rangierfahrt erteilt hat.
Der Bahnübergang im km 22,735 darf nur mit höchstens 15 km/h befahren werden. Das Freisein ist zu prüfen und durch den Triebfahrzeugführer ist Achtungssignal zu geben. Das Schließen des Gleistores ist Sache des Anschließers.
4.4.2. Nebenanschließer Brennstoffhandel
Nach Fertigstellung der Rangierabteilung fährt diese bis zum Signal Ra 11 b vor der Weiche A 1 der Anschlußbahn Elektro-Keramik. Im Bereich des Oberwegs vor der Weiche A 31 hat sich der Rgl vom Freisein des Überweges zu überzeugen und der Triebfahrzeugführer hat Achtungssignal zu geben:
Am Signal Ra 11 b überzeugt sich der Rgl vom Freisein des weiteren Rangierweges und gibt Auftrag zur Weiterfahrt. (siehe weiter unter Pkt. 4.4.1.)
5. Verkehrsdienstliche Bestimmungen
5.1. Die Begleitpapiere für ausgehende beladene Wagen sind bei der Güterabfertigung Bf Sonneberg (Thür.) Ost bis spätestens 2 Stunden vor Abholung der Wagen abzugeben.
5.2. Der Anschließer hat sicherzustellen, daß leer zurückgegebene Wagen besenrein und frei von alten Bezettlungen und Anschriften sind.
5.3. Für die Be- und Entladung gelten die mit dem Bahnhof Sonneberg (Thür.) Hbf vereinbarten Ladefristen. Diese beginnen mit der Bereitstellung an der Wagenübergabestelle (Hauptanschließer) bzw. im Ladegleis A 31 (Nebenanschließer Brennstoffhandel).
5.4. Erforderliche Sonderbedienungen werden den Anschließern recht¬zeitig mitgeteilt.
5.5. Bei Nichteinhaltung der Beladevorschriften sind die Wagen durch die DR zurückzuweisen und vom Anschließer zurechtzu¬laden.
6. Sonstige Bestimmungen
6.1. Die Wartung und Pflege aller Weichen und sonstigen Sicherungs¬anlagen ist Sache der Anschließer. Das bezieht sich auch auf die Beseitigung von Laderückständen in Gleisen, auf das Freihalten der Gleise und Spurrillen von Schnee und Eis. Letzteres besonders im Bereich ausgeplatteter Gleise, an Bahnübergängen und in Weichen.
6.2. Beschädigungen an Wagen und Ladungen werden bei der Übergabe/ Übernahme vom Bevollmächtigten des Anschließers sowie der DR (Rangierleiter) gemeinsam festgestellt und gegenseitig anerkannt. Beteiligt sich der Anschließer nicht, gilt die Feststellung durch die DR.
6.3. Der Leiter des Bahnhofs Sonneberg (Thür.) Hbf überwacht durch regelmäßige Kontrollen im Bereich der Anschlußbahnen den ord¬nungsgemäßen Zustand der Anlagen sowie die betriebssichere Bedienung.
...
Gruß Heiko
edith: AB-BA eingefügt
RE: Die Köppelsdorf-Stockheimer Bahn wäre 100 Jahre geworden
in KBS 564/569 - Sonneberger Netz 27.03.2011 17:17von 219 006 • 1.061 Beiträge
Hallo Heiko!
Danke für die interessante Bedienungsanleitung, war mir garnicht mehr alles so im Gedächtnis.
Bei dem Lageplan stimmt allerdings die Neigungsangabe bis zur ersten Weiche A1 nicht, da ging es auch bergauf. Ab A1 mit 40 Promille ist mir fast ein bischen viel.
War die Strecke nach Stockheim eine Hauptbahn? Dann wäre es ja eine Steilstrecke gewesen. Nebenbahn > 40 Promille Steilstrecke.
Der Kohlehandel hat ja trotzdem, vor allem zum Anfang, etliche Wagen bekommen. 10 beladene Fcs sind ja auch 400 t, das schafft die V60 nicht bei 40 %o, das schafft nichtmal eine 228.
Uwe
RE: Die Köppelsdorf-Stockheimer Bahn wäre 100 Jahre geworden
in KBS 564/569 - Sonneberger Netz 29.03.2011 18:24von Herzstück • 3.690 Beiträge
Hallo!
@Uwe: Danke für die Hinweise bzgl. Beyers Buch. Dass der Kohlehandel noch bis 1998 bedient wurde, ist natürlich sehr interessant. Für mich ist das allerdings alles nicht fassbar. Kein Wunder, wenn man nur den heutigen Zustand dieses Areals kennt.
@Heiko: Danke für die ausführliche Dokumentation der Betriebsabwicklung in dieser Anschlussbahn. Ich kenne das ja alles nur aus Büchern und von derlei Erzählungen. Für mich ist das kaum vorstellbar und war mir auch, bis ich den Gleisplan gesehen habe, nicht bewusst, dass das ein derart verzweigtes Anschlussbahn-Netz da draußen war. Wenn ich jeden Tag über die neue B89 fahre, die ja mitten durch die ehemaligen Anlagen führen dürfte, ist das alles gar nicht vorstellbar. Einzig ein paar vereinzelte, wie Fremdkörper anmutende Pilz-Laternen, weisen auf darauf hin, dass dort einst Schienen gelegen haben müssen.
Achja, die Ankekdote zu Beginn ist auch ganz nett.
Hab spaßenshalber mal die Luftbildaufnahme aus GoogleMaps herauskopiert. Orientiert man sich an Heikos Lageplan ist selbst für mich einiges zu erkennen. Rechts unten der Kohlenhandel sowie darüber das ACZ. Im Bereich EKS kann ich mich allerdings nicht orientieren. Vielleicht kann ja einer von Euch beiden (Uwe, Heiko?) noch ein paar Worte verlieren. Wäre sehr schön.
Nun noch eine Frage zum ehemaligen Kohlehandel; liegt diese Fläche brach oder werden die Anlagen anderweitig genutzt?
Danke vorab,
Tobi
RE: Die Köppelsdorf-Stockheimer Bahn wäre 100 Jahre geworden
in KBS 564/569 - Sonneberger Netz 29.03.2011 20:06von 219 006 • 1.061 Beiträge
Hallo Tobias!
Das Google- Bild ist ganz gut , man kann da einiges erkennen:
Etwa Bildmitte oberhalb vom Autohaus Blechschnidt kann man ja die Bahnlinie erkennen, dann kommt der berüchtigte und auch gefährliche BÜ (die Autofahrer können ja nicht glotzen!). Das Autohaus ist übrigens falsch markiert, das ist weiter rechts. Die Strecke ging weiter parallel zur B 89. Etwa rechts neben der linken Straßenbezeichnung "Neuhäuser Straße" begannen die Agl. der EKS. Dann unterhalb des ersten Kreisels und unter der heutigen Umgehung weiter bis zum Prellbock. Da kann man auch noch die Weiche sehen, das Gleis ging dann in einem weiten Bogen zurück unter der heutigen Umgehung durch zur heutigen "Obeck Verpackung" zur "Werkringstraße". Irgendwo ging es auch in die Fabrikhallen, aber da war ich nie.
Etwa beim zweiten Kreisel begann das Gleis vom Kohlehandel, parallel und links zu der Betonstraße. Da ist ja jetzt eine Schrottfirma, man kann die Metallhaufen sehen. Die 3 Gleise waren im Bild oberhalb dieser Haufen.
Die beiden ACZ- Gleise waren etwa bei "Erhardt Rohstoff- R." oberhalb der Halle. Das urspüngliche Streckengleis nach Stockheim war darüber, aber schon abgebaut. Da läuft ja heute der Radweg entlang.
Ich hoffe, du kannst mit der Beschreibung was anfangen!
Uwe
RE: Die Köppelsdorf-Stockheimer Bahn wäre 100 Jahre geworden
in KBS 564/569 - Sonneberger Netz 30.03.2011 20:20von 219 006 • 1.061 Beiträge
Hallo Heiko!
Die DR- (später DB-) V60 kam auch nur im Ausnahmefall direkt aufs Werksgelände, wenn etwa die Werklok defekt oder kein Lokführer da war. Ich selbst war nie dort.
Aber von anderen Tf weiß ich, das sie schon mal dort selbst rangiert hatten.
Im Anschluß ACZ war ich dagegen öfters, habe u.a. meine Probefahrt auf der V15 (BR 101/ dann 311) dorthin gemacht. Hochfahren- Einkehr in der Betriebskantine- Rückfahrt
Uwe
RE: Historisches vom Sonneberger Netz
in KBS 564/569 - Sonneberger Netz 04.04.2011 20:47von BR212 (gelöscht)
Ich weiß nicht, ob es hier richtig ist, aber ich hänge es halt an: http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?3,5328772
Dabei geht es um Probstzella - Ernstthal. Ein DSO`ler lief diese Strecke entlang und machte dabei Fotos.
RE: Historisches vom Sonneberger Netz
in KBS 564/569 - Sonneberger Netz 04.04.2011 21:07von andreas.muenchen • 3.423 Beiträge
RE: Historisches vom Sonneberger Netz
in KBS 564/569 - Sonneberger Netz 05.04.2011 14:05von Martin • 1.156 Beiträge
Naja soooo alt dürften die Signale ja gar nicht sein...wie lange ist Probstzella eigentlich am ESTW?
_________________________________________________
Mein nächster Klick? http://www.kbs830.de.tl
RE: Historisches vom Sonneberger Netz
in KBS 564/569 - Sonneberger Netz 05.04.2011 20:40von BR212 (gelöscht)
Teil 2 bei DSO: http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?3,5330370
RE: Historisches vom Sonneberger Netz
in KBS 564/569 - Sonneberger Netz 06.04.2011 20:04von BR212 (gelöscht)
Teil 3 bei DSO: http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?3,5331686
RE: Historisches vom Sonneberger Netz
in KBS 564/569 - Sonneberger Netz 06.04.2011 20:16von Martin • 1.156 Beiträge
_________________________________________________
Mein nächster Klick? http://www.kbs830.de.tl
RE: Historisches vom Sonneberger Netz
in KBS 564/569 - Sonneberger Netz 07.04.2011 20:07von BR212 (gelöscht)
Teil 4 bei DSO: http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?3,5333294
RE: Historisches vom Sonneberger Netz
in KBS 564/569 - Sonneberger Netz 08.04.2011 21:38von er 20 • 1.304 Beiträge
Hallo!
Gerade habe ich Teil 5 entdeckt
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?3,5335013
Grüße
RE: Historisches vom Sonneberger Netz
in KBS 564/569 - Sonneberger Netz 14.04.2011 18:57von er 20 • 1.304 Beiträge
Hallo!
Nun auch Teil 6 online
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?3,5341660
Grüße
RE: Hinterlandbahn wird 111 Jahre
in KBS 564/569 - Sonneberger Netz 21.08.2011 11:21von 219 006 • 1.061 Beiträge
Hallo Heiko!
Da hast du ja fast ein ganzes Buch kopiert!
Aber da erkennt man auch den damaligen Stellenwert der Bahn für die Bevölkerung.
Heute sehen Bahnmeldungen so aus: Freies Wort
Aber bei den 111 Jahren stimmt was nicht.
Uwe
RE: Vor 30 Jahren in Sonneberg
in KBS 564/569 - Sonneberger Netz 03.03.2012 23:52von 219 006 • 1.061 Beiträge
Hallo Heiko!
Interessante Bilder von dir!
Der Puffer ohne Ring wurde zwischenzeitlich sicher mal gewechselt. Gab es für die Dampffuhre einen besonderen Anlaß? Der letzte planmäßige Zug mit 95 fuhr ja 1981.
Den Packwagen mit Schürze kenne ich auch nicht.
Beim Auswechseln der Oberlinder Brücke war ich auch oft dort, das ging mehrere Tage. Die Alte war zum Schluß nur noch für 1,5 t zugelassen. Man hob sie mit einem EDK raus, der konnte aber nicht weit genug rumschwenken. Das Heck des Kranes war schon an der zu sehenden Stützmauer. Man zog die alte Brücke dann mit einem Stahlseil und Panzer auf die Straße, wärend sie noch am Kran hing. Ob das vorher so geplant war? Sie wurde an Ort und Stelle zerlegt.
Besucher
0 Mitglieder und 36 Gäste sind Online |
Forum Statistiken
Das Forum hat 4409
Themen
und
42867
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: |
Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de |