Eisenbahn in Franken und Thüringen |
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(In Etappen) Willis Modellbahn, hier: Strecke, Abzweig und Gleisanschluss
in Modellbahnen 08.10.2009 18:07von willi (gelöscht)
Hallo!
Heute stelle ich Euch ein weiteres Stück meiner Modellbahn vor, eine ungefähr 3 m lange zweigleisige Strecke mit dem Abzweig einer eingleisigen Strecke und einem Gleisanschluss.
Einige von Euch werden die Fotos schon kennen, ich hatte sie auch mal in Ollis Forum "Bahnhofstreff" eingestellt.
Zunächst ein Foto als Überblick, ich habe wieder wegretuschiert, was nicht dazu gehört:
"Der" D-Zug schlechthin, ein zwölf Wagen Zug mit Waggons wie sie zu meiner Jugend aussahen, einschließlich ein paar Popwagen fährt hier gerade bergab in Richtung Schattenbahnhof Anderkehre. Die Strecke verläuft in einer langgezogenen S-Kurve, bei der Bahn spricht man ja von einem Bogen anstatt einer Kurve. Da für mich Modelleisenbahn vor allem viel fahren bedeutet, ist die Steigung, bzw. das Gefälle in dem der Zug sich grad befindet moderat gehalten, selbst für N-Spur Verhältnisse. Von der Grundplatte, auf dem Anderkehre gebaut ist werden durch dieses Stück Strecke 6cm Höhe erreicht. Die vor dem D-Zug zum Einsatz kommende V 200 (221) von Minitrix oder die 218-217 von Fleischmann sind somit also nicht überfordert und ziehen den doch recht schweren Zug mühelos hinauf, bergab heißt es aber den Traforegler zurückdrehen, denn die Waggons schieben ganz schön nach.
Übrigens, zum fahren, ich habe mir vor etlichen Jahren ein Roco Fahrpult geleistet:
Man kann mit dem großem Regler in der Mitte wie mit anderen Trafos auch fahren, mit den kleinen Knöpfchen darüber die Maximalgeschwindigkeit regeln und für Beschleunigung und Bremsen eine Verzögerung vorgeben. Außerdem kann man auch noch anstatt mit dem großem Regler auf die gelben Tasten umschalten, und so kommt das Modellbahnfahren schon etwas mehr an die Wirklichkeit heran (obwohl die Lokomotivführer hier natürlich nur müde drüber lachen werden). Jedenfalls, einen Zug punktgenau am Bahnsteig zum stehen zu bringen macht damit reichlich Spaß, und dafür habe ich meine Spielzeugbahn ja.
Und, außerdem arbeitet das Roco-Teil noch mit einer besonderen Elektrotechnik, Hallbwellen-irgendwas, ist auch eine feine Sache, denn die Loks fahren so wirklich sanft an, weil schon eine sehr geringe Spannung ausgenutzt wird und die Motoren, wenn man es ausreizt, nur alle paar Sekunden eine minimale Bewegung machen. Habe das mal mit einer E 10 ausprobiert, sie bewegte sich in 2 Stunden um satte 10cm vorwärts.
Nun eine Aufnahme vom Abzweig, der die Verbindung nach Engisses herstellt:
Hier fährt gerade der tägliche Nahgüterzug gen Engisses, man acht einmal auf die letzten angehängten Waggons, sie sind nämlich für den Gleisanschluss bestimmt, der auch im Bild zu sehen ist. Der Abzweig ist mit Flügelsignalen und mechanischen Weichen ausgerüstet (also wird so im Modell nachgestellt), und daher gibt es hier auch ein „Hebelstellwerk“ Das sind uralte Schalter unserer Eisenbahn aus meinem Elternhaus, die es schon länger als ich gibt, eine Trix-Express Anlage, von denen ich einige Teile retten konnte, bevor meine Mutter da leider einmal gnadenlos zuschlug und alles beseitigte *uups, *grrrrr
Die Stellwerkshebel werden von einer Felskulisse aus Gips gegenüber der Strecke verdeckt, und dieser Felsen gibt dann auch den Grund dafür ab, das die zweigleisige Strecke in einer S-Kurve verläuft. Beim gemeinsamen spielen in unserer letzten Wohnung war mein jüngster Sohn immer der Stellwerker am Abzweig, und deshalb bekam er sein „Grundstück“ auch direkt davor gepflanzt, den Gleisanschluss zur Glasfabrik (ich war immer für eine Brauerei, er wollte einen großen Rangierbahnhof draus machen – ausdiskutiert haben wir das bis heute nicht!). Außer dem eigentlichen Gleisbau und die elektrische Verdrahtung, die ich übernahm, hat er alles andere selber gebastelt, den Güterschuppen, das vorbereitende anmalen der Schienen und Schwellen, die Beflockung mit dem Grün und auch die Anlieferungsstraße aus Gips. Wir hatten sehr viel Freude miteinander dabei!
Der Gleisanschluss wird nun aber doch noch wesentlich verändert werden, die Ausdehnung in der Breite ist zu heftig, denn, im Bild links, schließt sich eine erhebliche Geländesteigung von fast 15cm an, das geht so nur mittels einer übermäßig steilen Mauer. Der Güterschuppen wird halbiert, beide Hälften hintereinander gestellt und das zweite Gleis verschwindet bzw. wird enorm verkürzt und dient dann nur noch zur Zwischenabstellung einzelner Waggons. Und wer weiß, vielleicht komme ich so ja doch noch zu meiner Brauerei.
Eine Aufnahme des Gleisanschluss in der Gegenrichtung mit dem Stellwerksmodell Abzweig und der Weiche mit dem Schutzgleis – hier stand immer die Rangierlok meines kleinem, einer T3 Dampflok, bisschen heftig, aber sei’s drum.
Auch der riesige Parkplatz für seine N-Spur Autosammlung wird verschwinden.
Auf dem Foto kann man aber auch noch erkennen, dass die Weichen für den Abzweig einen deutlich größeren Radius im Abzweig haben, die Antriebe sind Unterflur eingebaut. Ein kleines Detail, auf dass ich beim Bau der Anlage geachtet habe, schlankere Weichen für die Hauptgleise vorzusehen. Klar, „in echt“ wird auch über so eine 7,5 Grad Weiche kein Zug fahren, aber die Wirkung eines Modells erscheint mit so doch realistischer. Letztens war ich in Fürth beim Modellbahnclub, dort wird auf Fleischmann Systemgleis gefahren, auf die Verwendung von Flexgleisen verzichtet, und so fahren die ICE in den Hauptbahnhof genauso über eine 15 Grad Weiche ein wie der Aschewagen im BW. Enttäuschend, fand ich, für einen Modellbahnverein.
Jetzt noch zwei Aufnahmen vom Betriebsablauf bei der Zustellung von Waggons zum Gleisanschluss. Wie ich seinerzeit eben im Bahnhofstreff von Olli erfuhr, handelt es sich hier um einen Gleisanschluss außerhalb eines Bahnhofs, eine „Anwanst“ (Anschlussweiche an einer Strecke? Was genau bedeutet diese Abkürzung? Den Bahnhofstreff gibt es ja leider nicht mehr, da kann ich also nicht mehr nachlesen!).
Also, Güterwagen für den Gleisanschluss kommen grundsätzlich bergab, also im Prinzip aus Richtung Z und fahren erst einmal knapp daran vorbei weiter bis nach Engisses. Praktischer Weise werden sie am Zugende des Nahgüterzuges eingestellt, denn so kann die Engisser V 65 gleich nach dem Eintreffen diese Wagen an den Haken nehmen und wieder bergauf zum Anschlussgleis befördern. Währenddessen setzt dann die 50er Dampflok um und sammelt von E abgehende Waggons ein, und wenn dieser Zug dann am Abzweig mit dem GA vorbei ist kann auch die Rangierlok wieder zurückfahren.
Hier ist die Zustellung gerade angekommen
und jetzt schiebt sie die Wägelchen zurück in den Werksanschluss
Nun ja, mir und uns geht und ging es um das Spielen, und darum viel und abwechslungsreichen Betrieb abwickeln zu können. Trotzdem würde ich mich freuen wenn ihr mir grundsätzliche Fehler, die es so nicht oder nur anders in der Realität gäben würde aufzeigt – auch hier sind ja einige Betriebseisenbahner, und womöglich verirrt sich Olli noch mal hierher?
Als letztes Foto hier die Tunneleinfahrt in den Schattenbahnhof Anderkehre, allerdings fehlerhaft, der ist mir damals bei der Einstellung im Bahnhofstreff so unterlaufen.
Man erkennt eine V 60 mit einem Bauzug auf dem gesperrtem Streckengleis und die 218 auf der Fahrt bergauf im Gegengleis. Das geht so nicht auf meiner Modellbahn, geben die Weichenverbindungen einfach nicht her, zum Baugleis kann nur das bergab führende Gleis werden. Das hat aber auch noch den Vorteil, dass wir eine Gleissperrung des abwärts führenden Gleises auch oberhalb der Gleisverbindung für den Abzweig darstellen können und dann eben die nutzen um wieder auf das Regelgleis zurück zu leiten.
Ich hoffe, Eure Aufmerksamkeit nicht überbeansprucht zu haben. Ansonsten, und wenn Interesse besteht, würde ich Euch dann B wie Beinahen vorstellen, einen weiteren Schattenbahnhof im Streckenverlauf bergaufwärts. Klein, aber fein, und betrieblich für die Darstellung des Eisenbahnverkehrs sehr wichtig.
Gruß aus NEO, Willi
RE: (In Etappen) Willis Modellbahn, hier: Strecke, Abzweig und Gleisanschluss
in Modellbahnen 08.10.2009 23:22von 55er-Tobi (gelöscht)
Hi Willi,
Sehr interessant was ich bisher von deiner Modellbahn gesehen hab. Lustig auch die Namen. Ich hab erstmal gestutzt als ich "Eng isses" oder "An der kehre" gelesen hab.
Die von die hier angesprochene Awanst bedeutet nichts anderes als "Ausweich Anschlusstelle".
Hoffe geholfen zu haben
Gruß tobi
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