Eisenbahn in Franken und Thüringen |
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1. Das Wetter ist der natürliche Feind des Eisenbahnfreundes, macht er sich zu einer Ausstellung oder Fototour auf, regnet es garantiert.
2.Wer sich auf den Wetterbericht verlässt, ist verlassen.
3. Regnet es nicht und die Sonne scheint hat der Eisenbahnfreund gerade keine Zeit für sein Hobby.
4.Sollte es doch einmal klappen, so wird sich in den Augenblick wo er gerade das Foto macht, die einzige winzige Wolke am Himmel vor die Sonne schieben.
5.Ist keine Wolke vorhanden hat der Zug solange Verspätung, bis eine vorbeikommt.
6. Ist der Zug doch pünktlich so fährt statt des Lokzuges ein Triebwagen.
7.Sollte sich der Eisenbahnfreund, wider jeder Wahrscheinlichkeit, durch all diese Schwierigkeiten geschlängelt haben, kann er sicher sein, daß der Zug (entgegen der üblichen Weise) mit dem Steuerwagen voran vorbeikommt
8.Die besten Fotostandpunkte sind mit den stärksten und stacheligsten Brombeeren bewachsen die der Eisenbahnfreund je gesehen hat, oder von den steilsten Stützmauern flankiert
9. Hat der Zug Verspätung, wird er wenige Augenblicke nachdem der Eisenbahnfreund (nach endlosem) Warten seinen Standpunkt verlassen hat, vorbeikommen.
10.In diesem Fall ist immer ein besonderes Triebfahrzeug vor dem Zug, das dem Eisenbahnfreund noch fehlte. Dieses wird im nächsten Bahnhof ausgetauscht und kommt dem Eisenbahnfreund erst einen Tag nach erfolgter Hauptuntersuchung erneut vor die Kamera
11.Sollte die Sonne scheinen, keine Wolke zu sehen sein, der Zug pünktlich und der Fotostandpunkt perfekt, kommt aus der Gegenrichtung ein Zug, der kurz vor dem Abdrücken ins Bild fährt.
12.Die Ausstellungen und Sonderfahrten die den Eisenbahnfreund am meisten interessieren, finden immer am anderen Ende der Republik statt
13.Interessante Fahrzeuge sind nie in dem Bh, oder auf der Strecken anzutreffen, wo der Eisenbahnfreund gerade unterwegs ist. Ausnahme, siehe 9, 10, 15 und 16
14. Mit dem BGS und Bahnsicherheitsdienst macht der Eisenbahnfreund immer in den banalsten Situationen Bekanntschaft, z. B. wenn er den Müll nicht in den Papierkorb wirft. Vorher konnte er jedoch unbehelligt über Gleise laufen und sich in den Werkstätten umschauen
15.Ist der Eisenbahnfreund am weitesten von der Zivilisation entfernt, geben die Batterien in der Kamera den Geist auf. Hat er keine Ersatzbatterien dabei, tritt Fall 10 ein
16.Fall 15 gilt genauso für Filme
17.Ist der Eisenbahnfreund nicht mit den "Vorzügen" einer APS Kamera gesegnet, wird er erst bei Bild 38, 39 oder 40 stuzig wenn der Film nicht richtig eingelegt wurde, natürlich vorher: siehe Punkt 10
18.Packt der Eisenbahnfreund nach Fall 13 oder 14 zu Hause die Sachen aus, so findet er fast immer in der Seitentasche, in die er vergessen hat reinzuschauen, noch ein Paar Batterien oder einen Ersatzfilm
19.Und schien tatsächlich die Sonne, war noch genügend Filmmaterial vorhanden, hat man nicht vergessen die Kamera aufzuziehen und war dann tatsächlich die langersehnte blaue 110 vorm Zug, dann gefällt dem Menschen vom Fotolabor das Bild derartig gut, dass er es ankreuzt: Mit einem dicken fetten Kratzer auf dem Dia...
20.Erst nachdem man von einer Reise zurückkehrt erfährt man dass, während des Aufenthaltes, 10 km weiter noch interessante Altbaufahrzeuge in der alten Farbgebung herumfahren. Bei den folgenden, mühsam beim Arbeitgeber erkämpften Ferien stellt sich der Bericht als falsch heraus, oder die Fahrzeuge wurden leider gerade außer Dienst gestellt, die Strecke einen Tag zuvor stillgelegt.
21.Hat der Eisenbahnfreund Glück und alles scheint nach Plan zu laufen, er hat seine Videokamera dabei, wird sich sicherlich wenige Augenblicke vor der Durchfahrt des ersehnten Zuges ein Zeitgenosse zu ihm gesellen und mit ebenso neugierigen wie misstrauischen Fragen löchern, was er denn so macht. Wenn dann der schöne Zug kommt, klingelt gerade das auf maximale Lautstärke gestellte Handy des Besuchers oder er hat gerade begonnen, seine Lebensgeschichte von Geburt an zu schildern – und das war es dann mit der schönen Tonaufnahme auf dem Videoband...
22.Gerade im Moment des Abdrückens der Kamera pfeift der Lokführer als freundlich gemeinten (?) Gruß, und schon wieder hat man ein schönes Dia oder Foto vom blauen Himmel ...
23.Schönste, seltenste und interessanteste Loks, Züge oder Triebwagen fahren vorbei wenn man:
eine Bausatz-Zigarette zusammenbaut
zum Pinkeln den Fotostandort verlässt oder am Fotostandort pinkelnd keine Hände frei hat zum Fotografieren;
den Fotostandort verlässt um ein besseres Fotostandort zu suchen;
keine Kamera bereit hat (oder z.B. unter die Jacke versteckt);
gerade durch die (Bahn-) Polizei gefragt wird was man macht.
24 Sind zwei Eisenbahnfreunde unterwegs, läuft einer bestimmt dem anderen durchs Bild.
25 Hat der Eisenbahnfreund Verspätung (gerade noch rechtzeitig zum Fotostandort gekommen, um einen sehr seltenen Zug zu erhaschen, der auch nur an dem einen Tag fahren soll), wird er den Zug mit Sicherheit sehen, allerdings nur von hinten, in zu großer Entfernung und mit bereits zu großer Geschwindigkeit um ihn noch einzuholen.
26.Kommt man nach 1.500 Kilometern in zwei Tagen von einem erfolgreichen Fuzzywochenende nach Hause zurück, stellt man fest, dass die Kamera ja noch auf dem Felsen in km 8,2 der niederbayerischen Nebenbahn liegen müsste oder seit 5 Stunden im Triebwagen nach Hohenwulsch hin- und herpendelt.
27. Beim Zurückspulen des vollgeknipsten Filmes stellt man beiläufig fest, dass die Filmempflindlichkeit in der Kamera auf ISO 1.000 eingestellt gewesen ist.
28. Auch auf den kleinsten Nebenstraßen im Hinterland sind die Fahrzeiten des einzigen weißen Lieferwagens am Tag auf den Zugfahrplan abgestimmt.
29. Graffitysprayer besprühen immer die dem Fotografen zugewandte Seite des Zuges und dabei meist die Lokomotive oder den ersten Wagen.
30. bei unübersichtlichen Streckenführungen in unbekannten Bahnknoten kommt der Zug überraschend auf der Verbindungskurve im Rücken des Fotografen oder aus einer anderen Richtung als vermutet in den Bahnhof eingefahren.
31. Fotografenregel: bei verstärktem Busaufkommen auf der nahen Landstraße und sich antiproportional dazu entwickelndem Zugverkehr auf den Gleisen sollte man sich auf dem nächsten Bahnhof über eventuelle Bauarbeiten mit Schienenersatzverkehren informieren. Dies gilt auch, wenn in den letzten 2 Stunden nur ein mit Kleineisen beladener Skl und eine Stopfmaschine vorüber gefahren sind.
Sollte der Hobbyfotograph seine Kamera auf dem Stativ in eine nahezu perfekte Stellung gebracht haben und fast alle anderen Gesetzte sind gebrochen worden, kann man sich im automatikmodus darauf gefasst machen, dass die Kamera das letzte Wort hat
§ 32 und eine zu lange Belichtungszeit für die Geschwindigkeit des Zuges wählt oder
§33 eine Fokus auf einen Baum weit hinter der Strecke oder auf ein anderes nicht ersichtliches Objekt legt, sodass der Zug in beiden fällen unscharf wird.
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