Hallo!

Ich weiß nicht, ob der Begriff Streckendurchlass richtig ist, für mich als Laien trifft es meine Frage:
Nach den Sommerferien und der S-Bahn-Angleichung der Bahnsteige entfallen hier im Abschnitt Bamberg-Nürnberg ja einige schienengleiche Bahnsteigzugänge, das gibt es außer in Eggolsheim meines Wissens bis jetzt auch noch in Strullendorf, Hirschaid und Erlangen-Bruck. Hm, auch noch in Eltersdorf? Weiß ich grad nicht.

Schon sehr oft, ich würde mal schätzen in zwei von drei Fällen habe ich erlebt, dass ein aus Norden kommender Zug (meißt ein Güterzug) dann am ESig aus Buttenheim kommend warten mußte, bis die nordwärts fahrende Regionalbahn abgefertigt war, und vor allem die Reisenden den Bahnsteig verlassen hatten, bevor der Fdl wieder freie Durchfahrt signalisieren konnte.

Da wir nach den Sommerferien dann überall Außenbahnsteige haben entfallen dann diese Nadelöhre, sind ja irgendwie nur noch eingleisige Strecken in dem Moment, wenn ein Reisezug hält. Dadurch sollte es doch theoretisch möglich sein mehr Züge über die Strecke zu schicken (?).

Meine Frage ist nun, ob sich das tatsächlich bei der Disposition oder sogar konkrekt im Fahrplan niederschlägt, oder ob zum Beispiel mehr Güzerzüge durchkommen. Oder sind das nur Sekundeneffekte, die ohne Bedeutung sind?

Gruß, Willi

Hallo,

wenn Reisende über ein Gegengleis zum Verlassen des Bahnhofs müssen, dann ist dieses Gleis so lange gesperrt für den Verkehr bis die Reisenden den Bahnsteig verlassen haben und der Personenzug aus dem entsprechenden Block heraus ist. Eher darf der entgegenkommende Zug nicht einfahren. Ja, das ist auch in Erlangen Bruck der Fall, wenn der Zug aus Nürnberg in Richtung Lichtenfels fährt und die Leute aussteigen. Dann steht das Einfahrsignal auf Rot aus Richtung Lichtenfels kommend. Wenn Unterführungen vorhanden sind, und Reisende nicht mehr über ein Gegengleis müssen, dann können diese Halte entfallen.

Andreas

Aber es wird wohl kaum auf mehr Züge kommen, dazu ist die RB-Haltezeit von einer Minute zu gering.

Planmäßig laut Fahrplan dürften sich ja Züge dort in derselben Minute gar nicht kreuzen denke ich mal, das dürfte schon so eingerechnet sein. Von daher bleibt der reine Fahrzeitgewinn dann ja bei 0. Im grunde steht ja sowohl ein Personen- sowie Güterzug nur bei Verspätungen am Asig (oder beim Güterzug auch wenn er früher dran ist; und wenn es nur 1 Minute ist das würde ja schon reichen um genau am Bahnsteig zu kreuzen).

Zitat von Martin

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Aber es wird wohl kaum auf mehr Züge kommen, dazu ist die RB-Haltezeit von einer Minute zu gering.

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Es geht ja nicht um den Fahrzeitgewinn ansich, sondern um die Flexibilität der Strecke bei Verspätungen was die Zugkreuzungen anbetrifft. Und die erhöht sich durch Außenbahnsteige enorm! Muß zum beispiel ein RE aus Bamberg einen Halt einer RB aus Nürnberg in Hirschaid erst abwarten, kommen schnell mal 2-3 Mnuten zusammen, die man da als Verspätung mitnimmt.

In Eltersdorf gibt es übrigens schon seit jeher Außenbahnsteige.
Und wenn die RB von Nürnberg nach Lichtenfels in Erlangen Bruck hält, dann wartet der Gegenzug nicht am Esig erlangen-Bruck, sondern am "Asig" Erlangen-Bruck Ich weiß, ist verwirrend, ist aber so. Erlangen-Bruck ist ein Bft von Erlangen, dessen Asig aber ganz offiziell vor dem Bahnsteig aus Richtung Erlangen steht.

MfG Cargonaut

Hallo, Cargonaut!

Zunächst mal vielen Dank betreffs der Aufklärung wegen Eltersdorf.

Aber:
"...Und wenn die RB von Nürnberg nach Lichtenfels in Erlangen Bruck hält, dann wartet der Gegenzug nicht am Esig erlangen-Bruck, sondern am "Asig" Erlangen-Bruck Ich weiß, ist verwirrend, ist aber so. Erlangen-Bruck ist ein Bft von Erlangen, dessen Asig aber ganz offiziell vor dem Bahnsteig aus Richtung Erlangen steht..."

Was ist ein Bft, am Beispiel Erlangen-Bruck?

Daanke vorab, Gruß Willi

Bft=Bahnhofsteil
Der Bahnhof Erlangen gliedert sich in drei Bahnhofsteile: Erlangen Pbf, Erlangen Gbf und Erlangen-Bruck. Bahnhofsteile haben den Sinn, daß man von einem Teil in den anderen auch als Rangierfahrt fahren kann und es keine getrennten Bahnhöfe ansich sind. Außerdem sind die Hauptsignale zwischen den Bahnhofsteilen alle sogenannte Zwischensignale. Besonderheit in Erlangen-Bruck bei Fahrtrichtung Nürnberg ist aber, daß das Ausfahrtsignal des Bahnhofes Erlangen noch vor dem Abzweig nach Herzogenaurach steht, somit sich der Bahnsteig Erlangen-Bruck komischerweise und völlig untypisch hinter dem Ausfahrtsignal Erlangen befindet. Normal befindet sich das Asig ja am Ende des Bahnsteiges eines jeden Bahnhofes.

MfG Cargonaut

Hallo, wie Cargonaut schon erwähnt hat, es erhöht enorm die Streckenflexibilität, besonders natürlich im Abschnitt NBA - NFO. Ich möchte nicht wissen wie oft Güterzüge in Bamberg angefunkt wurden : "Kürzeste Fahrzeit, vor der RB" oder ähnliches und dann standen sie vor NSU, NHI etc am Esig wegen Kreuzung RB, RE Jetzt lass das mal einen 700m- oder Kohlezug sein, da sitzt dann ruck zuck die RB wieder hintendrauf und verspätet sich
Oder denkt an Hirschaid, hier muss bei Überholungen der haltende Zug (z.B eine RB) nach Gl 1 und der Überholer (ICE) durch Gl 3 gefahren werden ( Reisendensicherung). Da kommt Freude auf Darum wurde bei Verspätung im Fernverkehr meistens der Nahverkehr schon in NBA übeholt(mit dementsprechend mehr Verspätung) oder bis NFO vorausgefahren und in Kauf genommen, daß der IC/ICE noch einige Minuten zulegt.
In Zukunft fährt man den haltenden Zug in Hirschaid nach Gl 3 und der ICE usw kann voll durchrauschen. Das gleiche natürlich auch in die andere Richtung.

Gruß Fdl

Zitat von Cargonaut

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somit sich der Bahnsteig Erlangen-Bruck komischerweise und völlig untypisch hinter dem Ausfahrtsignal Erlangen befindet. Normal befindet sich das Asig ja am Ende des Bahnsteiges eines jeden Bahnhofes.

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Hallo!
Für Eure Antworten möchte ich mich bedanken, sie waren sehr aufschlußreich, es hängt doch sehr viel mehr dran am Betrieb einer Eisenbahn als sich ein Beförderungsfall so allgemein vorstellt.
Klar ist, das der Betrieb enorm erleichtert wird, erst in dieser Woche habe ich erlebt, wie eine Kindergartengruppe aus Richtung Nürnberg mit der RB ankam zu einem Besuch der Umweltstation Liasgrube hier. Die hatten mehrere "Bollerwägelchen" dabei, war wohl nicht so einfach die hochkant aus den Silberlingen zu bekommen, und sie haben doch tatsächlich ihre Kids erstmal auf unserem "Mittelbahnsteig" (ich mag dieses große Wort kaum nutzen) von ihren Rucksäcken und sonstigem Kram befreit, alles hübsch verstaut, dann setzte sich der ganze Tross endlich in Bewegung (klar, man hatte den ersten Waggon benutzt, hatte also den längsten denkbaren Weg bis zum Bohlenübergang), na, und dann gab es wohl ein Problem, die beladenen Wagen auf Bahnsteighöhe zu hieven. Das hat wenn nicht glatte so doch fast 5 Minuten gebraucht, ich habe den Fdl bis an die Güterzugrampe rufen gehört.
Und am ESig von Buttenheim stand derweils "unser" Regionalexpress 4977 und harrte der Dinge...
Ich schreib unser RE, weil das der einzige ist, der hier hält, dafür fährt kurz vorher eine Regionalbahn durch, irgendwie auch ein seltsames Ding.
Gruß, Willi

Zitat von andreas.muenchen

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Naja, so unüblich ist das sicher nicht, wenn wir es in der Ausbildung gelernt bekommen, dass ein "Asig" vor dem Haltepunkt, welches auf Grün stand und durchfahren wurde, uns dazu veranlasst als Kin/B den Zug den Abfahrauftrag zu erteilen. ;-)

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