Nach dem Rücktritt von Hartmut Mehdorn; Daimler-Vorstand wird neuer Bahn-Chef
Die Suche nach einem neuen Bahn-Chef – vorbei! Daimler-Vorstand Rüdiger Grube (57) wird den Posten übernehmen.
Wie BILD aus Regierungskreisen erfuhr, soll der Manager die Nachfolge von Hartmut Mehdorn (66) antreten, der am Montag zurückgetreten war.
Die Personalie Rüdiger Grube – seit 2001 ist er Vorstandsmitglied bei Daimler und leitet den Bereich Konzernentwicklung. Grube ist außerdem Vorsitzender des Verwaltungsrats beim Luft- und Raumfahrtkonzern EADS.
In der Nacht zu Mittwoch hatten Bundeskanzlerin Angela Merkel (54, CDU), Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (53, SPD), Kanzleramtschef Thomas de Maiziere (55, CDU), Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (54, SPD), Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (62, SPD) und Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (37, CSU) ausführlich beraten und sich in die Hand versprochen, nichts nach draußen dringen zu lassen.
Die Runde war sich aber nach Informationen von BILD.de einig, dass es auch künftig keine Doppelspitze bei der Bahn geben soll, wie unter anderem manche Unionspolitiker gewünscht hatten.
Hintergrund der Doppel-Spitzen-Debatte: Der bisherige Bahnchef Mehdorn hat in dem Unternehmen eigentlich zwei Posten. Er ist Chef der Konzernmutter Deutsche Bahn AG (DB AG). Und er ist gleichzeitig Chef der Konzern-Tochter DB Mobility Logistics (DB ML).
Die Bahn ist ein integrierter Konzern. Das heißt: Schienennetz, Bahnhöfe, Güter- und Personenverkehr sind eng verkoppelt. So soll es möglichst auch bleiben, jedenfalls nach dem Willen der Gewerkschaften und all jener, die eine Privatisierung der Bahn ablehnen.
Die Privatisierungsbefürworter, darunter die Union, setzen stärker auf eine Trennung von Transportbereich und Schienennetz. Darum werben führende Verkehrspolitiker der CDU wie der Hamburger Dirk Fischer auch für eine Trennung der beiden Funktionen, die Mehdorn derzeit innehat. Denn nach ihrer Lesart ließen sich Bereiche, die von unterschiedlichen Personen geführt werden, auch leichter trennen. Dann könnte etwa die DB AG in Bundeshand bleiben, die Tochter DB ML leichter privatisiert werden.
Quelle: http://www.bild.de/BILD/politik/2009/04/...nachfolger.html