Eisenbahn in Franken und Thüringen
#1

Zum Zustand der 820 abseits der Fahrkartenautomaten ein ? (an Tobi)

in KBS 820 - Ludwig-Süd-Nord-Bahn 25.09.2009 23:00
von willi (gelöscht)
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Hallo!

Nachdem hier an der Strecke zwischen Fürth und Bamberg ja fast alles ganz schick und neu gemacht wurde (zu der Frage wie perfekt siehe die "aktuellen" Baustellenthreats aus den vergangenen Sommerferien) stelle ich jetzt einmal eine neue Ansicht der Sache ein. Es würde mich freuen wenn daraus eine Diskussion entsteht die über den Tellerrand hinaus führt.

Bei meinen Eggolsheimern Experimenten zu den Fotostandorten hier entstand auch diese Aufnahme, "An der langen Leine"



Das Motiv, die Idee zum Bild hat was, wenngleich da auch noch reichlich sehr viel Arbeit notwendig ist - und die Beleuchtung wird zunehmend weniger! Die Foto- Experimentdiskussion ist hier aber nicht mein Thema.
Ich möchte vielmehr nachfragen, wie es vertretbar ist Alt- und Neubau an der 820 in diesem Streckenabschnitt mal so ganz einfach locker vom Hocker durchzumischen.

Ein Ausschnitt der selben Aufnahme offenbart eine Berg + Talfahrt an den Eggolsheimer Weichen



Klar, da ist eine Perspektivverkürzung wegen einem Teleobjektiv im Spiel - aber, eine Delle, die nicht da ist, kann ja auch kein Tele sehen. Auch kein extremistisches Weitwinkel, gemeinläufig Fischauge genannt.
Die Aufnahme ist am Gleis Richtung Norden entstanden, an dem nicht verändert wurde bei den vergangenen Baumaßnahmen. In der Gegenrichtung wurde das Gleis vor und hinter dieser Weichenverbindung neu gebaut, oder komplett erneuert, ausgenommen eben dieser Weichen. Fotos von den Fahrzeugen, die an dieser Stelle nach nur wenigen Betriebstagen erheblich einfedern und "kippeln" habe ich noch nicht, aber beobachtet. Und das ist zunehmend!

2047 oder so soll das hier alles fertig sein - ist es dann auch sicher? Oder sehe ich Gespenster?

Gruß aus NEO, Willi

zuletzt bearbeitet 25.09.2009 23:01 | nach oben springen

#2

RE: Zum Zustand der 820 abseits der Fahrkartenautomaten ein ? (an Tobi)

in KBS 820 - Ludwig-Süd-Nord-Bahn 26.09.2009 10:09
von Herzstück • 3.690 Beiträge

Hallo!

Auf dem Bild ist ein Gleislagefehler Längshöhe und gegenseitige Höhenlage zu sehen, der aber meines Erachtens nicht besorgniserregend, auch wenn man so etwas auf einem frisch sanierten Gleis nicht erwartet, auch wenn konkret dieses Gleis, wie Du ja auch schriebst, nicht behandelt wurde.
Ein Längshöhenfehler ist solange unkritisch, solange der Fehler auf beiden Strängen identisch und nicht in Längsrichtung verschoben ist, solange also die Räder auf beiden Schienen gleichzeitig das Tal resp. den Berg befahren können. Die Waggons haben ja Achsen und keine Einzelradaufhängung wie ein Auto, wodurch sie solche "Verwindungen" dann nur sehr bedingt durchfahren können.
Verwindungen sind Längshöhen-Gleislagefehler, die nicht parallel sind, also in der Längsrichtung gegeneinander verschoben oder nur auf einem Strang.
Dazu ein Auszug aus der RiL821.2005:

[...]Die Werte der Verwindung beziehen sich auf den Messpunktabstand von 3,6m (^=6x Schwellenabstand), die Abweichung von der gegenseitigen Höhenlage (der beiden Stränge) bezieht sich auf den jeweiligen Messquerschnitt[...]

Nun ein paar Richtwerte, bei denen was getan werden muss, um die Betriebssicherheit weiterhin zu gewährleisten:

SR100 ("Der Fehler muss bis zur nächsten Regelinspektion reguliert werden."): 16mm bzw 4,5%0
SR lim ("Es ist eine Beeinträchtigung der Betriebssicherheit zu erwarten. Der Fehler muss schnellstmöglich reguliert werden"): 20mm bzw 5,5%0

Jetzt wirst Du Dich fragen, was das mit den Zahlen auf sich hat. Die berechnen sich folgendermaßen:

Vw in %0 = ("Differenz der beiden Messwerte geg. Höhenlage" : "Basislänge") x "1000%0"

Das soll jetzt aber nicht heißen, das Du Dich jetzt totesmutig ins Gleis stürzt und es vermessen willst. ;-)

Ich hoffe, Du hast das gecheckt ein bisschen.

Tobi

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#3

RE: Zum Zustand der 820 abseits der Fahrkartenautomaten ein ? (an Tobi)

in KBS 820 - Ludwig-Süd-Nord-Bahn 26.09.2009 17:47
von Regnitztaler (gelöscht)
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Servus Willi,

so eine Delle ist auch südlich vor Baiersdorf, wo die Brücke wegen des Hochwassers mal weggespült wurde.

Die Bauarbeiten um das wieder zu reparieren dauerten ewig, jetzt ist dort wieder eine Delle und seit Ewigkeiten
die Geschwindigkeit von 160 (oder 140?) auf 120 gesenkt. Die 120 gilten mittlerweile bis Forchheim. In Kersbach wird der Aussenbahnsteig gebaut.

Wie die Bahn den Zustand der Schienen verkommen lässt, ist schon ein Skandal.
Wo darf die Bahn eigentlich noch 160 zwischen Forchheim und Nürnberg bzw. in die Gegenrichtung fahren?
Auf 3 km zwischen Eltersdorf und Vach! Das ist vielleicht ein Armutzeugnis!

Den Fahrzeitgewinn von 6 Minuten (Von Fo nach Nbg), der uns 2005 mit Inbetriebnahme der neuen Dostos und 146.2 versprochen wurde, gibt es schon
seit Mitte 2006 nichtmehr.




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